Braunschweig. Zum elften Mal zeichneten unsere Zeitung und der Braunschweiger Dom mit diesem Preis Menschen aus unserer Region aus, die sich ehrenamtlich für andere einsetzen.

Als unverzichtbar auch für den Erfolg der Wirtschaft hat der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn gestern das ehrenamtliche Engagement der Bürger bezeichnet. „Die Gesellschaft braucht starke, leistungsfähige Unternehmen. Und umgekehrt brauchen die Unternehmen ein funktionierendes Gemeinwesen, um erfolgreich zu sein“, sagte er anlässlich der Verleihung des Gemeinsam-Preises gestern Abend im Braunschweiger Dom.

Zum elften Mal zeichneten unsere Zeitung und der Braunschweiger Dom mit diesem Preis Menschen aus unserer Region aus, die sich ehrenamtlich für andere einsetzen. Auch VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh, der zusammen mit Winterkorn die Festreden hielt, bedankte sich bei den Preisträgern. Bei Volkswagen würden die Belegschaften bewusst zu ehrenamtlichen Engagement motiviert. „Denn neben dem sozialen Aspekt wissen wir genau, dass sich viele im Ehrenamt zusätzliche Qualifikationen aneignen, die sie später auch im Beruf einsetzen.“ Gleichzeitig äußerte sich Osterloh besorgt darüber, dass angesichts leerer kommunaler Kassen oft freiwillige Leistungen gestrichen würden. Das Vereinswesen zu unterstützen, sollte „in vernünftigem Umfang eine Pflichtaufgabe sein“.

Der mit 3500 Euro dotierte erste Preis ging an Thomas Kempernolte aus Schöningen. Er setzt sich für bessere Rad- und Wanderwege im Elm und Lappwald ein und sorgt dafür, dass Naturfreunde auf Entdeckertouren gehen können.

Mit dem zweiten Preis wurde die Flüchtlingshilfe der Dorfgemeinschaft Lelm im Kreis Helmstedt geehrt, die 2750 Euro für ihr Engagement erhielt. Durch die Unterstützung der Bürger, die Ortsbürgermeisterin Ilona Maushake und die ehemalige Pfarrerin Stéphanie Gupta aktiviert hatten, konnten 15 Flüchtlinge schnell am Dorfleben teilnehmen.

Den dritten Preis und 1750 Euro erhielt das Team des Vereins „Rock your Life“. Die Studenten aus Wolfsburg und Braunschweig riefen ein Mentoring-Programm ins Leben, um Hauptschüler zu unterstützen. Sie helfen beispielsweise bei Bewerbungen, aber unternehmen auch gemeinsam Kino- oder Zoobesuche.

Die Schülerinnen Erle Blume und Madita Kuchenbecker aus Braunschweig freuten sich über den Jugendpreis des Doms und 1000 Euro. Sie hatten Geld für ein Malaria-Projekt von Unicef gesammelt. Der Sonderpreis der Jury und ebenfalls 1000 Euro gingen an das Projekt „Kleine Angehörige“ aus Wolfsburg. Die Mitglieder übernehmen Patenschaften für Kinder, deren Eltern unter psychischen Problemen leiden.

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