Kandidaten-Kür im Wahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel

HANNOVER. Niedersachsens Oppositionsführer Sigmar Gabriel verlässt den Landtag. Der SPD-Politiker soll Nachfolger von Wilhelm Schmidt im Bundestagswahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel werden.

"Es ist eine große Ehre, dass Wilhelm Schmidt mich gefragt hat", sagte Gabriel unserer Zeitung. Die noch ausstehende Nominierung Gabriels gilt als sicher. Der Ex-Ministerpräsident wird für ein Amt im Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion gehandelt.

Der Rückzug des 61-jährigen Schmidt hatte sich seit längerem angedeutet, doch hatte SPD-Fraktionschef Franz Müntefering versucht, ihn umzustimmen. Schmidt sitzt seit 1987 im Bundestag, 1998 wurde er Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion und zählt seitdem zur engen Führung der rot-grünen Koalition.

In einer Erklärung begründete Schmidt die Entscheidung damit, dass er mehr Zeit für die Familie und für Ehrenämter haben wolle. Schmidt sagte, er habe Gabriel schon vor Monaten gefragt, ob er sich vorstellen könnte, sein Nachfolger im Bundestag zu werden.

Von "Respekt und Anerkennung für Schmidts Lebensleistung" sprach in einer ersten Reaktion der CDU-Kreisvorsitzende von Salzgitter, der Landtagsabgeordnete Hermann Eppers. "Wieso Gabriel ihm folgen soll, verstehe ich nicht", meinte Eppers zu unserer Zeitung. Gabriel sei in Hannover gescheitert, und mit dem Wahlkreis habe er nie viel zu tun gehabt. "Es geht nur um die Karriere", so Eppers.

Wie weiter bekannt wurde, soll der derzeitige SPD-Fraktionsvize im Landtag, Wolfgang Jüttner, Gabriels Nachfolger als Fraktionschef werden. Als SPD-Landesvorsitzender soll Jüttner dann aber durch Garrelt Duin ersetzt werden.

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