Himmelslaternen sind zu einem beliebten Vergnügen auf Partys und Hochzeiten geworden. Doch leider sind die Lampions im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich. Deshalb sind sie in Niedersachsen mittlerweile verboten. Doch nicht nur bei den Feuerwehren schrillen bei dem Thema die Alarmsirenen.

Die asiatischen Himmelslaternen rufen nämlich immer häufiger Ufo-Gläubige auf den Plan. „Das Ufo-Meldepotenzial hat sich in nie gekannte Höhen verändert“, klagt der Hobby-Astronom Werner Walter vom Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) in Mannheim. Die Zahl der Ufo-Meldungen habe sich in diesem Jahr mehr als verzehnfacht. Gebe es normalerweise jährlich nur etwa 70 Anrufe wegen angeblicher außerirdischer Fortbewegungsmittel, so seien es vor allem wegen der Himmelslaternen allein in diesem Jahr bereits 800 Meldungen gewesen, sagte Walter.

Niedersachsen bei Ufo-Meldungen an der Spitze

Die meisten der mehr oder minder besorgten Meldungen stammen laut CENAP aus den Regionen, in denen der Gebrauch der Laternen verboten ist oder genehmigt werden muss. „Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Berlin sind die Spitzenreiter“, sagte Walter, der ein Import- und Verkaufsverbot für die Flugobjekte fordert.

Himmelslaternen sind seit einiger Zeit der Renner auf Partys und vor allem Hochzeiten. Sie funktionieren wie Heißluftballons: Ist die Luft in der Hülle durch die Flamme erhitzt, steigt die Laterne senkrecht auf und hält sich - abhängig von der Größe - bis zu 20 Minuten in der Luft. Erlischt die Flamme, sinkt die Laterne herab.

Himmelslaternen verursachten bereits Großbrände

Erst kürzlich hatte eine Hochzeitsgesellschaft im südhessischen Dieburg mit asiatischen Himmelslaternen zwei Häuser in Brand gesteckt und einen Schaden von etwa 250.000 Euro verursacht. Auch bei einem Feuer im historischen Kern der Weimarer Innenstadt, bei dem ein Millionenschaden entstand, wurden die beleuchteten Mini-Ballons als Brandursache nicht ausgeschlossen.

Über eine bundeseinheitliche Regelung bezüglich des Umgangs mit Himmelslaternen wird nachgedacht. Die einzelnen Länder behandeln das Thema unterschiedlich. In Bayern sind die Laternen bereits verboten. Bei einem Verstoß gegen den entsprechenden Paragrafen in der Brandschutzverordnung droht ein Bußgeld von 1000 Euro. Der Verantwortliche müsse auch für die Schäden, die durch diese Flugkörper entstehen, haften.

Wer Lampions steigen lässt, dem drohen bis zu 5000 Euro Bußgeld

Seit Mai sind auch in Niedersachsen die beliebten Lampions verboten. Wie ein Ministeriumssprecher in Hannover mitteilte, sind von dem Verbot unbemannte Heißluftballons aus Reispapier betroffen, bei denen die Luft mit einer offenen Flamme aus festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen erwärmt wird. Ein Verstoß gegen die Verordnung kann nach dem niedersächsischen Brandschutzgesetz sogar mit einer Geldbuße von bis zu 5000 Euro geahndet werden.

Der Verkauf der Heißluftballone fällt nicht unter das Verbot. Der Ministeriumssprecher betonte, dass ein milderes Mittel als ein Verbot nicht in Betracht komme. In Niedersachsen gebe es kaum geeignete Flächen mit ausreichend Abstand zu Häusern und Verkehrsinfrastruktur, auf denen man es erlauben könne, Himmelslaternen steigen zu lassen.