Vor vier Jahren war ein Fleischermeister aus Vienenburg im Harz für den Mord an einen Hildesheimer Bordell-Besitzer zu lebenslanger Haft verurteilt worden; seit gestern muss er sich erneut vor dem Braunschweiger Landgericht verantworten. Aus dem Gefängnis heraus soll der 50-Jährige eine Intrige gestartet haben, um den Mord anderen Tätern anzuhängen und sich damit nachträglich zu entlasten.

Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Nach Ansicht des Gerichts hatte der Schlachter mit seinem Sohn 2007 den Sexklub-Betreiber wegen eines Streits um Geld getötet, die Leiche zerstückelt und in die Okertalsperre geworfen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten nun falsche Verdächtigung vor. Auch zwei Bekannte im Alter von 34 und 46 Jahren sind mit angeklagt. Gemeinsam sollen sie durch gestellte Fotos und gefälschte Bekennerschreiben versucht haben, den Verdacht auf den Bruder des Opfers zu lenken. Die Helfer bestritten am Montag, von den genauen Plänen gewusst zu haben.