London/Berlin. Britische Geheimdienste nennen zwei mögliche Gründe, warum Soldaten Hunderte Kilometer Schützengräben in Russland ausgehoben haben.

Russische Soldaten haben offenbar starke Verteidigungsanlagen an der russischen Front und in besetzen ukrainischen Gebieten errichtet. Wie britische Geheimdienste berichten, befinden sich die Anlagen zudem teils tief in Russland.

„Bilder zeigen, dass Russland besondere Anstrengungen unternommen hat, um die nördliche Grenze der besetzten (ukrainischen Halbinsel) Krim zu befestigen“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit. Zudem seien Hunderte Kilometer Schützengräben auf international anerkanntem russischen Territorium ausgehoben worden, darunter in den Gebieten Belgorod und Kursk, die an die Ukraine grenzen.

Krieg gegen die Ukraine: Warum Russland Abwehranlagen baut

Das Verteidigungsministerium hat zwei mögliche Begründungen für die Defensivanlagen genannt. „Die Abwehranlagen unterstreichen die tiefe Besorgnis der russischen Führung, dass die Ukraine einen großen Durchbruch erzielen könnte“, hieß es. „Einige Arbeiten wurden aber wahrscheinlich von lokalen Kommandeuren und Politikern in Auftrag gegeben, um die offizielle Linie zu unterstützen, dass Russland von der Ukraine und der Nato 'bedroht' wird.“

Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (soj/dpa)