Berlin. Zimt schmeckt nicht nur gut, sondern soll laut Studien auch die Gehirnleistung verbessern – und dadurch potenziell vor Demenz schützen.

  • Zimt zeigt seine Vielseitigkeit: Es verfeinert nicht nur zahlreiche Speisen, sondern hat auch positive Effekte auf die Gesundheit
  • Die gesundheitlichen Vorteile von Zimt sind bemerkenswert: Es wirkt entzündungshemmend und kann den Blutzuckerspiegel reduzieren
  • Wissenschaftler haben nun eine weitere positive Eigenschaft entdeckt, die das Gehirn beeinflusst

Ob in Gebäck, Heißgetränken oder Joghurts – eine Prise Zimt verleiht süßen und herzhaften Speisen "das gewisse Etwas". Dabei ist das Gewürz nicht nur lecker, sondern auch gesund. Vor allem das Gehirn soll von dem Verzehr profitieren. Lesen Sie hier:Erste Anzeichen, Symptome und Verlauf einer Demenz-Erkrankung.

Wer regelmäßig Zimt isst, kann seine Gedächtnisleistung verbessern und womöglich sogar das Risiko reduzieren, an Demenz zu erkranken. Zu diesem beeindruckenden Ergebnis kam eine aktuelle Übersichtsstudie iranischer Forscher.

Warum ist Zimt so gesund?

Zimt ist ein gesundheitsfördernder Alleskönner: In früheren Untersuchungen konnte man nachweisen, dass Zimt den Blutzucker senkt und entzündungs- sowie krebshemmend wirkt.

Das Gewürz enthält einen hohen Anteil an Antioxidantien. Die chemischen Verbindungen bekämpfen oxidativen Stress, der im Verdacht steht, den Alterungsprozess zu beschleunigen und eine Vielzahl an Krankheit wie beispielsweise Diabetes und Krebs zu begünstigen. Außerdem senkt Zimt die Cholesterinwerte, schützt das Herz und ist gut für das Immunsystem.

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Die positiven Effekte auf das Gedächtnis und seine neurologischen Funktionen sind unter Zimt-Liebhabern weniger bekannt. Forschende der Birjand University of Medical Sciences überprüften jüngst 40 Zimt-Studien, die sich alle mit der Auswirkung des Gewürzes auf die Gehirnleistung beschäftigten. Die Untersuchung ergab, dass Zimt und seine Inhaltsstoffe das Gedächtnis und die Lernfähigkeit signifikant verbessern. Dadurch könnte es auch potenziell vor Demenz schützen.

Wie entsteht Demenz?

Was genau die Ursachen für neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer-Demenz sind, ist laut der Alzheimer Forschung Initiative bis heute nicht geklärt. Als nachgewiesen gilt, dass die Eiweißablagerungen Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Firbillen eine wichtige Rolle spielen.

  • Beta-Amyloid ist ein im Körper vorkommendes Eiweiß, dessen Abbau bei Demenz gestört ist.
  • Durch die Störung bilden sich besagte Beta-Amyloid-Plaques, auch Alzheimer Plaques genannt, die sich zwischen den Nervenzellen ansammeln.
  • Die Tau-Proteine befinden sich im Inneren der Nervenzellen und sind eigentlich für die Stabilität und Nährstoffzufuhr der Zellen verantwortlich.
  • Bei einer Demenz-Erkrankung sind die Tau-Proteine ebenfalls chemisch verändert. Sie sammeln sich dann in der Nervenzelle und lagern sich in Form von Fasern, den sogenannten Tau-Fibrillen, an. Als Folge zerfallen die Nervenzellen und sterben ab.

Wieso könnte Zimt vor Demenz schützen?

Die Studienautoren schreiben, dass die Untersuchung der 40 Studien ergab, "dass Zimt und seine Bestandteile (..) das Gedächtnis und die Lernfähigkeit beeinflussen können, indem sie die Amyloid-Plaques im Hippocampus reduzieren".

Die meisten der geprüften In-vivo-Studien, die an lebenden Organismen wie Menschen, Mäusen oder anderen Tieren durchgeführt werden, bestätigten den signifikant positiven Effekt von Zimt auf Gehirnleistung. Zudem ergaben In-vitro Studien (im Labor oder Reagenzglas), dass die Inhaltsstoffe von Zimt das Zellwachstum sowie die Zelllebensfähigkeit erhöhen und die Anhäufung von Tau-Proteinen ausbremsen.

Formen von Demenzerkrankungen

Alzheimer-KrankheitDie Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form von Demenz und betrifft vor allem ältere Menschen. Sie tritt allmählich auf und beeinträchtigt Gedächtnis, Denken und Verhalten.
Vaskuläre DemenzDie vaskuläre Demenz entsteht durch eine Schädigung der Blutgefäße im Gehirn, beispielsweise durch Schlaganfälle oder Durchblutungsstörungen. Die Symptome können je nach betroffenem Bereich des Gehirns variieren.
Lewy-Körper-DemenzBei der Lewy-Körper-Demenz sammeln sich sogenannte Lewy-Körper im Gehirn an, die zu Störungen in der Informationsverarbeitung führen. Die Symptome ähneln oft denen der Parkinson-Krankheit.
Frontotemporale DemenzDie frontotemporale Demenz betrifft vor allem die Bereiche des Gehirns, die für Verhalten, Persönlichkeit und Sprache zuständig sind. Die Symptome können je nach betroffenem Bereich sehr unterschiedlich sein.
Gemischte DemenzBei der gemischten Demenz treten mehrere Formen von Demenz gleichzeitig auf, beispielsweise Alzheimer-Krankheit und vaskuläre Demenz.

Auch wenn die Untersuchungsergebnisse mehrheitlich darauf hindeuten, dass Zimt einen positiven Effekt auf die Gehirnleistung hat und damit potenziell vor Demenz schützen könnte, müssen laut den Forschenden noch weitere Studien (auch am Menschen) erfolgen, die eine solche Wirkung belegen.

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