Wolfsburg. Der Käfer läuft und läuft und läuft – und er wird dauernd dem Zeitgeschmack angepasst. So geht es auch einem Markenzeichen an den Kragen.

Vor 70 Jahren – im März 1953 – erlebt Volkswagen eine frühe Design-Revolution. Es heißt Abschied nehmen vom klassischen Brezelfenster des VW-Käfer. Der bekommt nun eine ovale Heckscheibe. Daran erinnert Volkswagen History in einem Beitrag.

Das Markenzeichen muss weichen

Der Volkswagen wird nach dem Krieg schnell zu einer Erfolgsgeschichte, 1953 wird der „Käfer“ bereits in 83 Ländern verkauft. Die bis dahin fast 70.000 exportierten Fahrzeuge bringen dem Unternehmen über 250 Millionen DM an Devisen ein. Dabei behielten die Wolfsburger den Fortschritt im Auge und unterzogen die Limousine in den Jahren 1951 und 1952 diversen technischen Änderungen. Dazu gehörten seitliche Ventilationsklappen im Vorderwagen sowie Teleskopstoßdämpfer statt Hebelstoßdämpfer, Dreiecksfenster in den Türen, ein Synchrongetriebe und 15-Zoll-Felgen. Bislang unverändert blieb das Markenzeichen der ersten Käfer, das „Brezelfenster“ – ein aus zwei halbovalen Scheiben bestehendes Heckfenster geteilt durch einen Mittelsteg.

Ein großes Heckfenster gibt es erst 1957

Ab dem 10. März 1953 wird dieses „Brezelfenster“ durch ein einteiliges ovales Heckfenster ersetzt. Damit wird eine neue Ära eingeläutet, die auch liebevoll „Ovali“ genannte Version wurde erst 1957 von einer größeren Heckscheibe abgelöst. Bis 2003 wurden weltweit insgesamt 21.529.464 Käfer gebaut. Der letzte von Volkswagen produzierte Käfer lief im Juli 2003 bei Volkswagen de México vom Band. Ob Brezel oder Ovali – die alten Käfer haben nichts von ihrer Faszination verloren. Das verdeutlicht auch eine Sonderausstellung des Auto- & Traktormuseums am Bodensee. „Als faszinierende Zeitreise mit dem legendären VW-Käfer“ bezeichnen die Macher die Schau „Die Geschichte des VW-Käfers“. Bis zum 6. Januar 2025 ziehen 30 Exponate die Besucher in ihren Bann, angefangen vom 1951er-Brezelkäfer.

Ein ganz besonderer Ovali

Das Automuseum Volkswagen unterstützt die Schau mit einem besonders geschichtsträchtigen Ovali, dem Duplikat zum 1-Millionsten Volkswagen, der im August 1955 groß in Wolfsburg gefeiert wurde. Im Gegensatz zum goldlackierten und mit Diamant-Stoßstangen besetztem Original kommt der Wagen in schlichtem Perlweiß daher, nicht minder elegant.