Wolfsburg. Der Volkswagen-Chef drückt aufs Tempo. Und er scheut sich nicht, unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Das verbindet ihn mit Wendelin Wiedeking.

Bei Volkswagen liebten und lieben viele Entscheider den Fußball. Der steckt voller prägnanter Analogien zum Wirtschaftsleben. Konzernvorstandschef Oliver Blume war selbst leidenschaftlicher Amateur-Spieler – ein Abwehrstratege. Als Management-Profi ist der Porsche- und Konzernlenker wohl eher der Abteilung Attacke zuzurechnen. Er ist aber ein Stürmer, der nicht herumschreit und mit den Armen fuchtelt. Im Gegenteil: Als schwer zu ortendes „Strafraumgespenst“ verbreitet der selbst vom Betriebsrat als „lieber Olli“ titulierte Blume im Defensivverbund von VW Wolfsburg Unruhe und Schrecken. Zehn Bälle will der Top-Manager noch bis Weihnachten im Tor versenken. Das bislang dickste Ding von Olli dem Knipser ist das mögliche Aus für die Warmenauer Trinity-Fabrik. Das große Vorbild ist dabei einer, an den man am Mittellandkanal nur mit Schaudern zurückdenkt: Wendelin Wiedeking. Der wollte erklärtermaßen die „heiligen Kühe“ von Wolfsburg schlachten.