Wolfsburg. Vor 25 Jahren kommt ein moderner Käfer-Enkel auf den Markt. Ein langes Leben ist ihm und seinem Nachfolger nicht beschieden.

Es war der Käfer für die Next Generation und eine der charmantesten Designideen der jüngeren VW-Vergangenheit. Mit dem New Beetle knüpft VW vor 25 Jahren an das legendäre Erfolgsmodell der frühen Jahre an – inklusive der Blumenvase im Armaturenbrett. Gebaut wird der Sympathieträger auf vier Rädern allerdings nicht in Wolfsburg, sondern ab Oktober 1997 in Puebla. Doch das hat durchaus Tradition, denn in dem mittelamerikanischen Land wurde auch der Käfer noch bis 2003 produziert. Allerdings ist die Lebensdauer des „New Beetle“ deutlich begrenzter als die des Namensgebers. Schon 2010 wird die Produktion eingestellt. Auch ein weiterer Nachfolger, der wesentlich bulliger gebaute Beetle von 2011, erfüllt letztlich nicht die Absatzerwartungen und wird ab 2019 nicht mehr gebaut.

Die Startvoraussetzungen sind gut

In den Neunzigern ist Retro-Design absolut im Trend. Das macht sich Volkswagen zunutze, um die Erfolgsgeschichte neu weiterzuschreiben. Allerdings haben die Wolfsburger im Gegensatz zu Fiat, das mit der Retroversion des 500er bis heute Erfolge feiert, keine Ausdauer. „Beim Neuen mit markanter Silhouette setzt Volkswagen auf den im Englischen vertrauten Namen „Beetle“: 1997 startet mit dem „New Beetle“ eine neue Modellreihe – bereits mit Kultpotential. Denn kaum hat der New Beetle auf der Detroit Motor Show im Januar 1998 seine Weltpremiere, löst das Modell vor allem in den USA eine regelrechte „Beetlemania“ aus. Die Begeisterung für den neuen Volkswagen ist bereits riesig, als der New Beetle im Frühjahr in den Handel kommt. Mit sympathischen Rundungen und großen Augen erinnert der New Beetle zwar an den Käfer, steht aber dennoch eigenständig für einer zeitgemäßen Designausdruck einer ganzen Generation. Der New Beetle ist nicht als Nachfahre des Käfer sondern als Bruder des Golf konzipiert – und kommt auf der PQ 34-Plattform und modernster Technik aus der vierten Golf Generation einher. Zur Markteinführung sind jeweils ein Otto- und Dieselmotor zu Preisen ab 34.950 DM lieferbar“, schreibt Volkswagen Classic im Rückblick auf den Produktionsstart.

In den USA und Kanada kommt der Beetle gut an

Am 1. Oktober 1997 startet die Serienfertigung des New Beetle in Puebla bei Volkswagen de Mexico. Bis Jahresende werden in der Halle 21 in Puebla insgesamt 415 Fahrzeuge des neuen Modells gefertigt. Im Jahr darauf klettert die Produktionszahl auf 600 Fahrzeuge pro Tag, denn der Erfolg des New Beetle übertrifft in den USA und in Kanada die Erwartungen. 1998 steigt der Absatz um mehr als 59 Prozent, im ersten Jahr setzt Volkswagen hier 107.000 New Beetle ab. Das ist gut ein Drittel aller Fahrzeuge, die das Unternehmen in Nordamerika ausliefert. Doch – leider sagen viele Fans – reicht die anfängliche Begeisterung nicht für einen nachhaltigen Erfolg.

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