Jahrzehntelang war er Gewerkschafter und Betriebsrat. Dann wechselte er die Seiten.

Wolfsburg/München In der Öffentlichkeit tritt er kaum noch in Erscheinung – zumindest nicht lautstark und nicht in unserer Region. Dabei galt Bernd Osterloh als wortgewaltigster und mächtigster Betriebsratschef der Republik. Doch zu Beginn des vergangenen Jahres wechselte der Vorsitzende des überraschend die Seiten und wurde Personalvorstand der Holding Traton SE in München. Am 12. September feierte der gebürtige Braunschweiger seinen 66. Geburtstag.

Er sitzt weiter im Aufsichtsrat des VfL Wolfsburg

Ans Aufhören denkt Osterloh offenbar nicht. Seine großen Kämpfe hat der Management-Quereinsteiger alle gewonnen. Er war schärfster Widersacher des ehemaligen Porschechefs Wendelin Wiedeking, als der den Volkswagen-Konzern übernehmen wollte. Das Vorhaben scheiterte, Wiedeking musste gehen, Osterloh blieb. Auch die dramaturgisch ergiebigen Streitereien mit dem von BMW geholten Volkswagen-entschied Osterloh am Ende indirekt für sich. Zwar mit anderthalbjähriger Verspätung – aber immerhin. Osterloh ist – wie der neue Volkswagen-Chef Oliver Blume – ein großer Fußballfan. Zusammen mit seiner Nachfolgerin Daniela Cavallo sitzt er weiterhin im Aufsichtsrat des VfL Wolfsburg. Sein Herz schlägt aber auch für Eintracht Braunschweig.

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