Wolfsburg. . In einem TV-Spot in den USA zeigt sich VW nach dem Abgasskandal geläutert. Das E-Zeitalter beginnt zur Musik von Simon&Garfunkel.

Volkswagen bemüht den Zeitgeist und die Musik der späten 1960er Jahre, um sich in den USA ein neues Image zuzulegen. Ein entsprechender TV-Spot lief in den USA anlässlich des dritten Spiels der Finalserie der US-Basketballliga zwischen den Toronto Raptors und den Golden State Warriors zur besten Sendezeit. Damit, so interpretieren das viele Beobachter, wolle der Autobauer einen Schlussstrich unter den verheerenden Abgasskandal („Dieselgate“) ziehen und zugleich die weltweite Elektrooffensive bewerben.

Der Spot läuft zum sehr ruhigen Simon&Garfunkel-Song „Hello Darkness, my old friend“ und heißt „Hello Light“. Der Weg von bedrückender Dunkelheit zum Licht am Ende des Dieselgate-Tunnels führt über die Entwicklung des Elektro-Bullis „Buzz“. Dessen Urahnen, die ersten beiden Generationen des legendären VW-Transporters, genossen an der US-Westküste zur Zeit von Love and Peace Kultstatus und trugen neben dem Käfer viel zum positiven Erscheinungsbild der Wolfsburger in den USA bei. Mit typischem Hippie-Beiwerk können Simon&Garfunkel allerdings nicht dienen. Sie sind die intellektuelle Ostlüsten-Variante der Flower&Power-Generation: leicht melancholisch und leicht resignativ. Volkswagen wollte wohl Demut zeigen. Und sich entschuldigen für den Betrug am US-Kunden.