Wolfsburg/Chattanooga. . Nach Jahren gibt es mehr Geld für die Mitarbeiter in Chattanooga – ganz ohne gewerkschaftlichen Druck. Die haben in den USA kaum noch Macht.

Einen Betriebsrat gibt es im US-Werk von Volkswagen immer noch nicht. Doch eine Mindestlohnanhebung kam in Chattanooga auch ohne den Einsatz einer Gewerkschaft oder betrieblichen Interessenvertretung zustande. Der Grund ist simpel. Im automobilen Südstaaten-Gürtel boomt die Wirtschaft. Wer Mitarbeiter an sein Unternehmen binden will, der muss zumindest eine faire Bezahlung gewährleisten. US-Medien zitieren Antonio Pinto, den Chef des Werkes in Tennessee, mit der Aussage: „Wir wollen der attraktivste Arbeitgeber der Region sein“.

Produktionsmitarbeiter erhalten ab Juli mindestens 16 Dollar (14,20 Euro) die Stunde. Das ist ein Anstieg um 50 Cent, der für alle Lohngruppen gilt. Der Aufstieg in die nächsthöhere Stufe hängt von der Dauer der Beschäftigung ab. Die höchste Lohngruppe für Bandarbeiter beinhaltet einen Stundenlohn von gut 23,50 Dollar (20,60 Euro). In Chattanooga werden der Passat für den US-Markt und der Pick-up Atlas gebaut. Derzeit laufen die Bauarbeiten für eine Erweiterung der Fabrik für die Fertigung von Elektrofahrzeugen. Volkswagen investiert rund 800 Millionen Dollar und will bis zu 1000 neue Jobs schaffen. Momentan beschäftigt VW in Chattanooga etwa 3800 Mitarbeiter.