Wolfsburg. Die deutschen Autokäufer zeigten den VW-Modellen Golf, Tiguan und Touran im Januar die kalte Schulter. Das ist schlecht für den Standort.

In der Volkswagen-Hauptstadt regiert derzeit das Prinzip Hoffnung. Die Hoffnung hat keinen Namen, aber dafür ein prägnantes Kürzel: A8. Dahinter verbirgt sich der neue Golf, der achte Sprößling einer stolzen Wolfsburger Fahrzeugfamilie. Der Golf für das Zeitalter der vernetzten Mobilität soll nach den Sommerferien in die Massenproduktion gehen und dann möglichst schnell die aktuelle Absatzflaute des Vorgängers beheben. Darauf setzen unisono Management und Betriebsrat, wie im Rahmen des Standortsymposiums im Stammwerk betont wurde.

Wie wichtig der Erfolg des neuen Golf ist, verdeutlichen die Januar-Absatzzahlen der in Wolfsburg gebauten VW-Modelle. Die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) belegen eine besorgniserregende Schwäche der Volumenmodelle. Der Golf-Absatz sackte trotz der Einführung des Sondermodells IQ im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 23 Prozent ins Minus. Beim bislang verlässlichen deutschen SUV-Primus Tiguan betrug das Minus 12,8 Prozent. Und selbst der beliebteste deutsche Mini-Van Touran (Marktanteil: knapp 40 Prozent) verlor mit 10,1 Prozent zweistellig. Der seit Herbst ebenfalls im Stammwerk produzierte Seat Tarraco spielt unter Absatzgesichtspunkten derzeit überhaupt keine Rolle. 44 Modelle des SUV wurden im Januar verkauft.