Wolfsburg. Fehlende Teile für die stark nachgefragten Benziner und eine nach unten korrigierte Produktionsplanung sorgen für Ausfallzeiten bei VW.

Im Volkswagen-Stammwerk ist man derzeit von einer verlässlichen Fahrweise weit entfernt. Auf längere Sicht lässt sich das Arbeitspensum offenbar nur schwer abschätzen. Festgelegt werden Schichtabsagen oder Extraarbeit nur für den jeweils nächsten Monat. Der Februar beginnt morgen mit einem produktionsfreien Freitag für beide Fertigungen. Am 8. und 15. Februar ruhen dann die Bänder in der Fertigung 2. Offiziell nennt die Standortleitung keine Gründe für die Schließtage. Doch diese Gründe gibt es.

Die momentane Auftragslage scheint wenig stabil zu sein. Das Standortmanagement soll nach Informationen unserer Zeitung das Jahresprogramm deutlich reduziert haben. Offizielle Aussagen dazu gibt es nicht. Bereits im Vorjahr war das Jahresergebnis mit 704.000 Einheiten für Wolfsburger Verhältnisse eher unbefriedigend. Auf eine ähnliche Größenordnungen sollen die ursprünglichen Planungen nun auch eingedampft worden sein. Vor allem vor dem Hintergrund, dass das Wolfsburger Stammwerk in Zukunft als zentraler Golf-Fertigungsstandort von hohen Stückzahlen existenziell abhängig ist, dürfte diese Entwicklung vor allem vom Betriebsrat mit Besorgnis verfolgt werden. Für die Mitarbeiter haben die Schließtage ebenfalls negative Folgen: Die Ausfalltage werden mit Freizeitansprüchen und den sogenannten Flexikonten verrechnet. Letztere dürfen oder müssen mit den entstehenden Ausfallzeiten negativ belastet werden.