Wolfsburg/Chattanooga. VW hat wieder Ärger in den USA. Diesmal geht es um die gewerkschaftliche Vertretung im US-Werk Chattanooga, die das Unternehmen nicht anerkennt.

Der internationale Gewerkschaftsverband IndustriAll hat die Sozialcharta von Volkswagen suspendiert. Das ist eine Reaktion auf die anhaltende Weigerung von Volkswagen, das betriebliche Vertretungsrecht einer Gruppe von Facharbeitern (Instandhaltern) aus dem US-Werk in Chattanooga/Tennessee als Verhandlungspartner anzuerkennen und in Tarifgespräche einzutreten (wir berichteten).

Im Dezember 2016 hatte die Bundesbehörde National Labor Relations Board (NLRB) die Wahl zu einer „Micro Union“ für rechtmäßig erklärt. Volkswagen beschritt den Rechtsweg. Inhaltlich geht es dem Autobauer darum, eine Vertretung für das ganze Werk zu installieren. Eine entsprechende Wahl hatte die US-Automobilarbeitergewerkschaft UAW 2014 relativ knapp verloren (620 Ja-Stimmen, 710 Nein-Stimmen). Im Dezember 2015 erfolgte dann die Wahl bei den rund 160 Instandhaltern. Seitdem beschäftigt der Streit die NLRB, an die die Sache von der Justiz zurückverwiesen wurde. Allerdings hat sich dort die personelle und inhaltliche Ausrichtung seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump gravierend geändert. Während die Vorgängerregierung unter Präsident Barack Obama die UAW unterstützte, gilt die Trump-Administration als gewerkschaftsfeindlich.