Wolfsburg. VW stellt keine Leiharbeiter mehr ein. Das ist schlecht für das Geschäft des Personaldienstleisters. Der entdeckt jetzt den Drittmarkt für sich.

Es gab schon schönere Zeiten für die Autovision. Da brummte das Geschäft mit dem Entleihen von Arbeitskräften an den Mutterkonzern Volkswagen. Der erlebte von 2007 bis zum Bekanntwerden des Abgasbetruges im September 2015 eine Phase des ungebrochenen Wachstums. Leiharbeitnehmer wurden dringend gebraucht in den Fabriken des Autobauers. Für rund 17000 von ihnen erwies sich die Ausleihe an Volkswagen als Glücksfall, denn sie wurden später fest übernommen. Diese Zeiten sind seit gut zwei Jahren vorbei. VW fährt die Zahl der Leiharbeiter auf Null zurück und der Betriebsrat hat diesem Modell eine klare Absage erteilt. Sie will für die Abarbeitung von Produktionsspitzen Kräfte mit befristeten Verträgen bei VW einstellen (wir berichteten). Für die Autovision hat das gravierende Folgen. Sie waren auch Thema der jüngsten Betriebsversammlung.

Für Irritationen sorgte da konkret die Information, dass die beiden Geschäftsstellen in Wolfsburg und Berlin angeblich geschlossen. Dem ist aber nicht so, wie das Unternehmen mitteilte. Die bisherigen Räumlichkeiten seien aufgegeben worden, die Standorte würden aber erhalten. Dies gelte auch für die Jobs. Umstellungen gibt es aber dennoch. „Der bisherige zentrale Kunde Volkswagen hat seinen Einsatz von Zeitarbeitnehmern reduziert. Auch zukünftig ist hier mit einem Geschäft auf deutlich niedrigerem Niveau zu rechnen. Diese neue wirtschaftliche Situation führte zur Weiterentwicklung und Ausgestaltung der Strategie 2022 in deren Zuge sich die Autovision zukünftig noch stärker im Umfeld anderer Konzernmarken und vor allem auch am Drittmarkt aufstellt“, heißt es auf eine Anfrage unserer Zeitung.