Heiligendorf. Die Feuerwehrleute werben aktiv neue Mitglieder und geben Einblicke in das Ehrenamt.

Acht Neuzugänge kann die Freiwillige Feuerwehr Heiligendorf verzeichnen. Das entspreche nicht dem bundesweiten Trend. Die Brandschützer sehnen auch wegen der steigenden Mitgliederzahlen ein neues Feuerwehrhaus herbei. „Heiligendorf ist manchmal schon etwas Besonderes“, sagt Zugführer Sebastian Gradtke. So auch bei der Mitgliederentwicklung. Bundesweit, aber auch regional werde immer öfter berichtet von Schließungen ehrenamtlicher Feuerwehrabteilungen und Pflichtfeuerwehren, wie aktuell in Grömitz an der Ostsee, heißt es in einer Mitteilung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligendorf.

In Wolfsburg sei das teilweise etwas anders, wie auch die Gründung einer neuen Freiwilligen Feuerwehr in der Stadtmitte vor zwei Jahren zeige. Dort war Gradtke als Stadtpressewart noch im Stadtkommando tätig und erläutert: „In Heiligendorf hat das mit der Werbung, aber auch mit den tollen Menschen in unserem Dorf zu tun.“ In diesem und im vergangenen Jahr konnten die ehrenamtlichen Brandschützer acht neue aktive Mitglieder gewinnen. Dazu zählen die Doppelmitgliedschaft einer Gifhornerin, die tagsüber in Heiligendorf arbeitet, drei Mitglieder der Jugendabteilung sowie ein Wiedereinsteiger, der nach einer fünfjährigen Pause wieder aktiv mitwirkt.

Besonders sei in Heiligendorf, dass sich jedes Jahr auch wieder Quereinsteiger für die Feuerwehr interessierten. So konnten die Heiligendorfer erneut drei Neu-Heiligendorfer motivieren, die Ausbildung zum Feuerwehrmann und zur Feuerwehrfrau aufzunehmen. 2017 waren es bereits zwei und zudem drei Kinder in der Jugendfeuerwehr, was den kontinuierlichen Wachstumsprozess unterstreiche.

Doch was machen die Heiligendorfer anders? Neben der Veranstaltung „Willkommen in Heiligendorf“ fand vor Kurzem eine Werbeaktion im Neubaugebiet statt. Aktive Kameraden hatten sich angekündigt und im persönlichen Gespräch die örtliche Freiwillige Feuerwehr und die eigene Begeisterung erläutert. „Das Ganze hat den Hintergrund, neue aktive Mitglieder zu werben – und wenn das nicht klappt, zeigen wir die Möglichkeiten, die unsere Jugendarbeit mit Kinderfeuerwehr und Jugendfeuerwehr bietet“, sagt Tobias Schmidt, Ortsbrandmeister und Hauptinitiator dieser Aktion. „Der Nachwuchs ist wichtig, und nach einigen Jahren in der Jugend sind das die Neuen in der Einsatzabteilung.“

Aber nicht nur aktive Helfer brauche die Feuerwehr. So besteht die Möglichkeit, auch indirekt zu helfen: mit einer Mitgliedschaft im Förderverein. „So können wir unter anderem die Jugendarbeit attraktiv gestalten, was wiederum schlussendlich auf die Mitgliederzahlen durchschlägt“, so Schmidt. Beim Feuerwehrball konnte man sechs neue Fördernde gewinnen, durch das Klinkenputzen 15 weitere. So steigt die Mitgliederanzahl des 2018 gegründeten Vereins auf knapp 600 in dem Ortsteil mit knapp über 2000 Einwohnern.

Nicht nur das Einsatzgeschehen gehört zur Feuerwehr. Auch bei vielen Veranstaltungen für die Dorfgemeinschaft werde jede Hand gebraucht, wie bei der kommenden öffentlichen Grünkohlwanderung oder dem Jubiläum 2022. Interessierte können sich auf der Homepage www.ff-heiligendorf.de informieren. red