Feuer in Wolfsburg: Brandstifter in Kleingärten unterwegs?

Wolfsburg. Die Feuerwehr war am Donnerstag an der Heinrich-Nordhoff-Straße im Einsatz. Wieder brannte es im Kleingartenverein. Polizei sucht Zeugen.

Erneut hat es auf dem Gelände des Wolfsburger Kleingärtnervereins Westersieck gebrannt. Am Donnerstagabend war die Feuerwehr an der Heinrich-Nordhoff-Staße im Einsatz. Der Alarm ging um 21.06 Uhr ein.

Beim Eintreffen auf dem Gelände des Kleingärtnervereins Westersieck am Donnerstagabend entdeckten Feuerwehrleute Flammen auf zwei benachbarten Parzellen. Einer der beiden Brände war gerade erst dabei zu entstehen – daher konnten die Rettungskräfte diesen schnell löschen. Die Trupps der beiden Löschfahrzeuge konnten so gemeinsam das andere, brennende Gebäude unter Atemschutz und mit Löschwasser aus Strahlrohren unter Kontrolle bringen.

„Insgesamt waren vier Lauben betroffen, von denen zwei komplett zerstört und zwei weitere erheblich beschädigt wurden. Ob hier eine weitere Nutzung möglich ist, wird derzeit geprüft“, informiert Polizeisprecher Thomas Figge.

Brandserie in Wolfsburg: Polizei ermittelt

Wie auch beim Westersieck-Einsatz am ersten Weihnachtsfeiertag musste das Löschwasser per Pendelverkehr an den Einsatzort gebracht werden. Dafür wurden die Wehren aus Nordsteimke, Vorsfelde, Ehmen, Heiligendorf und Fallersleben nachalarmiert. Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf ungefähr 50.000 Euro.

Am ersten Weihnachtsfeiertag hatten bereits vier Gartenlauben an der Heinrich-Nordhoff-Straße in Flammen gestanden. Am Mittwochabend brannten zudem zwei Lauben an der Mecklenburger Straße am Laagberg. Die Wolfsburger Polizei geht jeweils von Brandstiftungen aus. Mittlerweile zählt die Polizei zehn Gartenlauben, die in der vergangenen Woche abgebrannt sind. Auch die Brände am Donnerstag sind nun Gegenstand der Ermittlungen.

Die Polizei geht laut Figge von einem Täterzusammenhang aus. „Man kann nie genau sagen, was in solchen Menschen vorgeht“, so Figge. Seit den Bränden fahren die Beamtinnen und Beamten vermehrt Streife. Generell sei es aber schwierig, sich vor Bränden zu schützen, da Gartenlauben in den meisten Fällen unbewohnt seien. Brandmelder und Videokameras schrecken dabei nur bedingt ab, können aber eventuell im Nachhinein bei den Ermittlungen hilfreich sein.

Sorge und Angst bei Kleingärtnern in Wolfsburg

Sorge und Angst macht sich in den Kleingärten breit. Doch viel könne auch der Bezirksverband der Kleingärtner Wolfsburg und Umgebung nicht machen, sagt Detlef Steiniker, Vorsitzender des Vereins. Er weiß: Brandbeseitigung, Neuaufbau – für viele Betroffene sei das ein finanzielles Fiasko. Ob die Lauben versichert waren, weiß Steiniker noch nicht.

Wie auch die Polizei beobachten die Verantwortlichen der Kleingärten die Anlagen genauer. „Wir könnten die Anlage abschließen, aber auch das wäre nur eine Präventivmaßnahme“, sagt Steiniker mit Blick auf das vergangene Jahr. Denn im letzten Winter gab es zahlreiche Einbrüche trotz abgeschlossener Anlage. Bei einer Begehung sei ein fremdes Fahrrad auf der Anlage gefunden worden. Ob das ein Hinweis ist, werde derzeit geprüft.

Polizei Wolfsburg hofft auf Zeugen

Die Ermittler hoffen, dass Zeugen verdächtige Personen beobachtet haben. Außerdem sollen verschiedene Laubenbesitzer ihre Gartengrundstück viedeoüberwacht haben. Die Ermittler bitten darum, diese Aufnahmen der Polizei zukommen zu lassen. Hinweise nimmt das 1. Fachkommissariat der Polizei Wolfsburg unter der Rufnummer (05361) 46460 entgegen.