Wolfsburg. Die Geschäftsführerin der evangelischen Kitas und Familienzentren hört auf. Sie hat ein besonderes Konzept nach Wolfsburg gebracht.

14 Jahre lang hat Kerstin Heidbrock die 15 Wolfsburger evangelischen Kitas und Familienzentren als pädagogische Geschäftsführerin geleitet und gestaltet, zuvor war sie dort vier Jahre pädagogische Fachberaterin. Nun verabschiedete der evangelisch-lutherische Kirchenkreis die 65-Jährige in den Ruhestand. „Ich kann es kaum glauben, denn Kerstin Heidbrock hat mich die meiste Zeit in meinem Beruf in Wolfsburg begleitet“, bedankte sich Stadträtin Iris Bothe. Familiär orientierte Pädagogik für die Kleinsten habe die Diplom-Sozialwirtin eingeführt und gefördert. „Damit hinterlässt Kerstin Heidbrock ein nachhaltiges Erbe in der pädagogischen Landschaft unserer Stadt“, so Bothe.

Fruchtbare, vertrauensvolle, konstruktive und hochengagierte Zusammenarbeit habe nicht nur die Stadträtin mit der Führungsfrau der evangelischen Kitas und Familienzentren erlebt. „Kerstin Heidbrock hat ein ganz besonderes Konzept für Frühpädagogik nach Wolfsburg gebracht: Early-Excellence. Das passt gut zum christlichen Menschenbild, denn jeder Mensch ist einzigartig und sollte entsprechend gefördert werden“, sagte Christian Berndt, Superintendent des Kirchenkreises Wolfsburg-Wittingen. Auf Heidbrocks Initiative hin wurde 2008 das erste Familienzentrum in Wolfsburg gegründet. Diese Idee wurde seither elf Mal kopiert.

Heidbrock als Vorreiterin für Inklusion in Wolfsburg

Auch der Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke, der viele Jahre in Wolfsburg Superintendent war, dankte Kerstin Heidbrock für ihren 45-jährigen Dienst in kirchlichen Kindertagesstätten: „Ich habe von Ihnen viel gelernt, beispielsweise beim Blick auf Familienzentren. Frauen aus der Ukraine erleben dort aktuell landesweit große Unterstützung.“ Während die Frauen Deutschunterricht erhielten, würden nebenan die Kinder betreut.

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Kerstin Heidbrock habe ihre 400 Mitarbeitenden immer unterstützt und ermutigt, bedankte sich Susanne Bertram-Adler, Leiterin des Kinder- und Familienzentrums Martin Luther am Schachtweg. Mehr als 1250 Kinder würden in den evangelischen Einrichtungen betreut, die Kerstin Heidbrock leitete. „Sie haben Inklusion verankert, lange bevor es gesetzlich verankert wurde“, sagte Susanne Peters als Stellvertreterin des Kirchenkreisvorstandes. In den 15 evangelischen Kinder- und Familienzentren in Wolfsburg gäbe es unterschiedliche pädagogische Konzepte bei gemeinsamer Grundhaltung. Das sei ebenfalls der langjährigen pädagogischen Geschäftsführerin zu verdanken, die ihren Mitarbeitenden nicht nur Vertrauen geschenkt, sondern auch Gestaltungsfreiraum ermöglicht habe.