Wolfsburg. Auf einer Wolfsburger Hauptverkehrsader werden die monatelangen Bauarbeiten später fertig. Was das für Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer bedeutet.

Das ist eine schlechte Nachricht für alle Autofahrer und Radler, die gehofft hatten, nach den Herbstferien endlich wieder freie Fahrt auf einer wichtigen Hauptverkehrsachse zu haben: Die nervige Dauer-Baustelle auf der Heinrich-Nordhoff-Straße wird nicht wie geplant im Oktober abgeschlossen. Das heißt: Wolfsburger und Pendler brauchen noch einige Wochen mehr Geduld.

Schon seit April ist die Südseite der Heinrich-Nordhoff-Straße ein übles Nadelöhr, das im Berufsverkehr für schlimme Staus sorgt und die Nerven der Autofahrer strapaziert. Grund dafür sind vor allem Bauarbeiten der Volkswagen Kraftwerk GmbH, aber auch der Energieversorger LSW buddelt dort.

Dauer-Baustelle auf Hauptverkehrsachse in Wolfsburg

Zwischen der Hermann-Münch-Straße/Hagebergstraße an der Auto-Uni und der ersten Zufahrt zur Automeile ist der Seitenbereich der Nordhoff-Straße, wo der Fuß- und Radweg verläuft, Großbaustelle: Auf einer Länge von gut einem Kilometer erneuert die Kraftwerk GmbH von VW eine alte Leitung. „Durch den Austausch der alten Fernwärmestahlleitungen gegen neue Kunststoffmantelrohre können mit dieser Baumaßnahme zirka 1.000.000 Kilowattstunden pro Jahr an Wärmeenergie eingespart werden. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahreswärmebedarf von rund 45 Einfamilienhäusern“, erläutert VW zum Effekt.

Die LSW Netz nutzt den aufgerissenen Straßenbereich, um eine neue Haupttrinkwasserleitung einzubauen. Ursprünglich war geplant, dass alle Bauarbeiten bis Oktober dauern sollten. Doch dieser Termin ist nicht zu halten. Zwar ist die lange Baugrube zwischen der Einmündung Grauhorststraße und dem Autohaus inzwischen wieder verschlossen und mit einer Sandschicht bedeckt. Doch auf dem ersten Abschnitt zwischen der Hagebergstraße und der Grauhorstraße waren die Arbeiten am Freitag noch in vollem Gang. Unmöglich, bis Monatsende alles wieder herzurichten!

Im ersten Abschnitt der Dauer-Baustelle auf der Heinrich-Nordhoff-Straße sind die Bauarbeiten noch in vollem Gang.
Im ersten Abschnitt der Dauer-Baustelle auf der Heinrich-Nordhoff-Straße sind die Bauarbeiten noch in vollem Gang. © regios24 | Darius Simka

Anschluss der neuen Fernwärmeleitung von VW hat Priorität

Oberste Priorität hat nun der Anschluss der neuen Hauptfernwärmeleitung. „Die Verlegung der neuen Fernwärmeleitung steht jetzt kurz vor dem Abschluss und wird noch im Oktober wieder in Betrieb gehen, damit die Wärmeversorgung der Stadt Wolfsburg sichergestellt werden kann“, heißt es dazu seitens der Kraftwerk GmbH. „Damit dieser wichtige Inbetriebsetzungstermin – auch aufgrund der zu erwartenden zurückgehenden Außen­temperaturen – gehalten wird, sind derzeit alle baulichen Kapazitäten auf diesen Termin ausgerichtet.“

Nach Inbetriebsetzung der Fernwärmeleitungen sollen dann die Fuß- und Radwege wieder hergestellt werden. Ein VW-Sprecher dazu: „Somit wird der Abschluss der Baustelle einschließlich der damit verbundenen Verkehrseinschränkung noch bis in den Dezember anhalten.“ Zum Grund für die Verzögerung machte er keine Angaben.

Wolfsburger und Pendler stecken im Baustellen-Stau

Für Verkehrsteilnehmer bedeutet das jedenfalls, sich noch einige Wochen mit der Baustelle zu arrangieren. Die Stadt weist aber darauf hin, dass an der Kreuzung Grauhorststraße schon wieder alle Fahrtrichtungen frei sind, sowohl auf die Heinrich-Nordhoff-Straße als auch davon ab, teilte Jan-Niklas Schildwächter von der Pressestelle mit.

Fußgänger und Radfahrer müssen entlang der Baustelle jedoch weiterhin auf die nördliche Seite der Heinrich-Nordhoff-Straße ausweichen. Der Pressereferent: „Diese Anordnung wurde zunächst bis 15. November erteilt, je nach Baustellenverlauf ist eine Verlängerung möglich.“ Und nun ja erforderlich.

Die Stadt äußert Verständnis für die staugeplagten Verkehrsteilnehmer: „Wir verstehen die Emotionalität des Themas und auch, dass – insbesondere im Berufsverkehr – der durch die Baustelle ausgelöste Stau ärgerlich ist. Allerdings sind die Verkehrsregelungen für die Baustelle klar vorgegeben und gelten auch für alle Verkehrsteilnehmenden.“ Die Arbeiten seien nötig und die Beeinträchtigungen nicht zu verhindern.

Die aktuelle Verkehrsführung auf der Wolfsburger Landstraße/Hermann-Münch-Straße ist die bestmögliche, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten.
Jan-Niklas Schildwächter, Stadt Wolfsburg, Pressereferent

Stadt Wolfsburg hält Verkehrsführung für alternativlos

Nicht erfüllen wird die Stadt den Wunsch eines Lesers, der sich damit an die Verkehrswacht und an unsere Zeitung gewandt hatte. Der Fallersleber ärgert sich, dass sich kurz vor der Verengung auf eine Geradeaus-Spur in Höhe der Auto-Uni immer wieder Autofahrer auf den letzten Metern hineindrängeln. Sein Vorschlag: das Einfädeln regulär vorsehen, so würden beide Geradeausspuren besser genutzt. Alternativ sollte die vorhandene Regelung deutlicher ausgeschildert und deren Einhaltung kontrolliert werden.

„Die aktuelle Verkehrsführung auf der Wolfsburger Landstraße/Hermann-Münch-Straße ist die bestmögliche, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten“, erklärt die Stadt dazu. Die reguläre Rechtsabbieger-Spur müsse gesperrt bleiben, da große Fahrzeuge den Platz in der Kurve zum Abbiegen brauchten. Ein Beibehalten von zwei Geradeaus-Spuren sei nicht möglich, da unmittelbar nach der Kreuzung die rechte Geradeaus-Spur voll gesperrt ist.

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