Wolfsburg. Menschen mit und ohne Beeinträchtungen wechseln bei „Schichtwechsel“ für einen Tag ihre Arbeitsplätze. Aktionstag am 12. Oktober.

Berührungsängste abbauen, Einblick in die Werkstätten bekommen und vor allem Respekt dafür, was dort alles gefertigt wird - das ist das Ziel vom Projekt „Schichtwechsel“. Mit dem Aktionstag für neue Perspektiven am 12. Oktober will die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) genau das erreichen. Partner ist in Wolfsburg dafür die Lebenshilfe.

Ministerpräsident Stephan Weil macht mit

Ministerpräsident Stephan Weil höchstselbst habe angekündigt, am Schichtwechsel teilzunehmen. Dies hatten jetzt Teilnehmer der Special Olympics Delegation bei ihrem Empfang im Wolfsburger Rathaus geschildert. Die Staatskanzlei teilt auf Nachfrage mit, dass für den Ministerpräsidenten die Pestalozzi-Stiftung Projektpartner ist. Weil werde dort in den Betrieb hineinschnuppern. Andersherum werden Mitarbeiter der Werkstätten ins Ministerium kommen.

Der MP hatte die Sportler und ihre Betreuer, Niedersachsen hatte ein Team aus zwei Dutzend Teilnehmern zu den Weltspielen nach Berlin geschickt, in Hannover empfangen und erklärt, dass er am 12. Oktober dabei sein werde und in einer Werkstatt mitarbeiten werde. Weil ist auch Schirmherr der Aktion.

In den Werkstätten werden anspruchsvolle, komplexe Tätigkeiten gemacht

„Schichtwechsel“ wurde 2019 ins Leben gerufen. Früher wurden in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen oft einfache und langweilige Arbeiten gemacht, erklären die Initiatioren der BAG WfbM. Viele würden denken, dass dies heute noch so sei. Man möchte daher zeigen, dass kreative, komplexe Produkte und Dienstleistungen entstehen. Und auch, dass die Beschäftigen stolz auf ihre Arbeit seien.

Man würde für viele Firmen arbeiten, als Zulieferer - in Wolfsburg beispielsweise für VW. Andersherum sollen die Beschäftigten aus den Werkstätten auch die Möglichkeit haben, in die Berufe und Arbeitsstätten der Menschen ohne Beeinträchtigungen hineinzuschnuppern. Möglicherweise ergebe sich dabei auch, so ein weiteres Ziel, die Aufnahme einer neuen Arbeit in inklusiven Teams.

Dieserorts werden die großen Werkstätten für Menschen mit Behinderungen von der Lebenshilfe betrieben. Andernorts können es auch andere Einrichtungen sein von der Caritas über die Diakonie bis zur Kaspar-Hauser-Stiftung. Sie alle möchten sich am 12. Oktober für den Schichtwechsel öffnen und hoffen auf viele Interessenten.

Infos und Kontakte bei der Wolfsburger Lebenshilfe

Firmen, Betriebe, Behörden, Institutionen, Vereine und alle weiteren Einrichtungen, die den Schichtwechsel am 12. Oktober mitmachen wollen, finden zum einen Informationen unter www.schichtwechsel-deutschland.de.

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Zum anderen können sie sich direkt an die Wolfsburger Lebenshilfe wenden. Anfragen per Email an carolina.kalisch@lhwob.de. Telefonisch sind die Lebenshilfe-Werkstätten an der Suhler Straße, Westhagen, unter (0 53 61) 870-0 erreichbar.