Wolfsburg. Ab Mitte Juli öffnen VW-Bad und Fallersleben wieder normal. Wegen Personalknappheit hatten die Bäder stark reduzierte Öffnungszeiten.

Das ist eine richtig gute Nachricht für alle Schwimmer, die die Freibäder lieben. Ab Mitte Juli, also zu den Schulferien werden die Wolfsburger Freibäder wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten an den Start gehen. Das heißt, von montags bis freitags ist dann jeweils von 6 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Samstags und sonntags machen das Bad an den Drei Steinen und das in Fallersleben um 8 Uhr auf. Sie haben dann ebenfalls bis 20 Uhr geöffnet.

Die ersten Hitzetage in diesem Jahr hatten bereits zu einem Ansturm aufs VW-Bad und auf das in der Hoffmannstadt geführt. Die teils engen Zeitfenster (am Wochenende öffneten die Freibäder beispielsweise erst um 12 Uhr) hatten die Lage fürs Personal zusätzlich zu einer Herausforderung gemacht. Personalknappheit war auch der Grund, weshalb die Freibäder zunächst nur eingeschränkt geöffnet werden konnten. Es fehlen Fachangestellte fürs Bäderwesen, im VW-Bad seit vergangenem Jahr auch eine neue Leitung. Der Engpass konnte nun zunächst behoben werden. Sportdezernentin Monika Müller dankt den Bäderteams, die alles gegeben hätten, damit die Saison gestartet werden konnte. Man hatte improvisiert und besondere Schichtpläne erstellt, damit beide Freibäder bedient werden konnten. Das Anwerben von neuen Kräften war jetzt von Erfolg gekrönt. Die Stadt konnte jetzt Neueinsteiger einstellen. Wie es in den nächsten Jahren weitergeht, ist allerdings offen. Die Bezahlung, die sich am Tarif des öffentlichen Dienstes orientiert, ist für viele nicht attraktiv. Gleichzeitig gehen auch wieder Kräfte in Rente.

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Mit den Personalsorgen steht Wolfsburg längst nicht allein da. Bundesweit fehlt in den Bädern das Personal. Sowohl Mitarbeiter im Servicebereich als auch am Beckenrand. Teilweise haben Bäder ganz geschlossen oder öffnen nur mit eingeschränkten Zeiten. Schwimmbäder, egal ob Hallen- oder Freibäder, sind mittlerweile in der Dauerkrise. Zunächst war es die Pandemie, dann die Energiekrise, jetzt schlägt der Personalmangel voll durch.

Der Beruf muss dringend aufgewertet werden

Die Wolfsburger Politik hat das Problem erkannt und will gemeinsam mit der Fachverwaltung das Problem langfristig lösen. Kurzfristig, also für diese Saison kann nun wie beschrieben Entwarnung gegeben werden. Langfristig will man gemeinsam versuchen, den Beruf der Fachangestellten für das Bäderwesen aufzuwerten, damit sich mehr Bewerber und Bewerberinnen finden.

Derzeit liegt das Bruttogehalt für Schwimmmeisterinnen und -schwimmmeister bei 2700 Euro, wenn sie nach dem Tarif des Öffentlichen Dienstes bezahlt werden. Neben der Bezahlung müsse es auch um andere Faktoren, wie Steuerung der Arbeitszeiten, Familienfreundlichkeit, womöglich Hilfe bei der Wohnungsbeschaffung und mehr gehen. Diese und weitere Vorschläge kamen bereits aus der (Kommunal)politik.