Wolfsburg. Premiere: Erstmals sind Besucher aus Wolfsburgs Partnerstadt Togliatti und Afrika zu Gast. Diese „Brücke des Friedens“ sei aktuell jedoch bedroht.

Grund zur Freude hatte die evangelische Kirche in Wolfsburg: Sie hat Besucher und Besucherinnen aus Afrika und der Wolfsburger Partnerstadt Togliatti am Wochenende empfangen. „Das ist eine Premiere, dass beide Besucherdelegationen zeitgleich in Deutschland sein können“, wird Superintendent Christian Berndt in der Mitteilung des Kirchenkreises Wolfsburg-Wittingen zitiert.

Die evangelisch-lutherische Gemeinde in Togliatti ist gerade 20 Jahre alt geworden, dort hat Pastorin Tatjana Zhivoderova eine religionsübergreifende, sozialdiakonische Arbeit aufgebaut für junge Menschen mit geistigen, körperlichen oder auch seelischen Einschränkungen. „Unser Engagement wird geschätzt, auch die Stadtverwaltung unterstützt uns als Minderheitenkirche bei unserem Projekt“, erzählt die 54-jährige Theologin.

„Diese Brücke des Friedens sollten wir unbedingt halten und stärken, auch wenn sie aktuell bedroht ist“, betonte Pastor Horst-Ulrich Braun, der erzählte, wie es zu dieser christlichen Partnerschaft kam. „Ohne die Friedensbewegung und ohne Perestroika wäre sie nicht entstanden.“ Unter Perestroika versteht man den Prozess zum Umbau und zur Modernisierung des Systems der Sowjetunion, der schließlich zum Fall des Eisernen Vorgangs zwischen Ost und West führte.

Stipendien und Solaranlage für Äthiopien

Pastor Bezuneh Sumudo ist Präsident einer stetig wachsenden Gemeinschaft von derzeit 380.000 äthiopischen Christen. „Vor allem Frauen sind das Rückgrat unserer Kirche“, sagt er. Die theologische Ausbildung von jungen Frauen unterstütze der Kirchenkreis zurzeit mit vier Stipendien, in einer Heath-Station wurde mit Unterstützung der Bingo-Stiftung Niedersachsen und des Partner-Kirchenkreises eine Solaranlage ermöglicht, bedankte sich Sumudo.

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