Wolfsburg. Zum 85-jährigen Stadtjubiläum Wolfsburgs knüpfen Flaggen und Roll-ups an das Dekor auf Haube und Lenkrad des Käfers an. Dahinter steckt ein Plan.

Auf Flaggen, auf Roll-ups, wird im gesamten Stadtgebiet ein Wappen während des Festwochenendes vom 30. Juni bis 2. Juli zum 85. Stadtgründungstag sichtbar sein. Und bleiben, denn es soll auch in den kommenden Jahren weiterverwendet werden. Deshalb steht keine „85“ dabei.

Aber es steht für Tradition, ein laut Image-Analyse 2022 wichtiger Markenkern für Wolfsburg neben sozial, lebenswert, wirtschaftsstark. Es ist zugleich ein Symbol der Verbundenheit von Volkswagen-Werk und Volkswagen-Stadt. Denn es lehnt sich an das einst auf Lenkrad und Motorhaube des VW-Käfers abgebildete, stilisierte Stadtwappen.

Oberbürgermeister Dennis Weilmann und Thomas Schäfer, Chef der Marke Volkswagen, stellten es mit den städtischen Marketing-Verantwortlichen Jens Hofschröer, Stadtrat und WMG-Geschäftsführer, sowie Thomas Müller-Rösler, Bereichsleiter Marketing der Wirtschaft und Marketing GmbH, im Pressegespräch vor.

Tradition bescheinigt die Image-Analyse unserer Stadt vor allem in den Bereichen Mobilität und Technik sowie Sport. „Die Pflege und Sichtbarkeit der Tradition stärkt die städtische Identität neben Volkswagen“, betonte Weilmann. Er hob hervor, dass „eine enge Zusammenarbeit, Abstimmung und gemeinsames Auftreten kein Widerspruch sind“. Im Gegenteil nütze es beiden, Werk und Stadt.

Volkswagen als Teil der Stadt Wolfsburg

Schäfer stimmte zu, stellte aber klar: „VW ist Teil dieser Stadt, aber wir sind nicht die Stadt.“ Dafür stehen Projekte wie das VW-Bad (1951), das Scharoun-Theater (1973), das Planetarium (1983), das Kunstmuseum (1994) sowie die Neue Schule (2008), die teilweise von Stadt und VW gemeinsam in eigenen Organisationen getragen werden. Auch der Aufbau von E-Ladesäulen im Stadtgebiet gehört dazu.

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Aufgrund der Image-Analyse sollen die Kooperationen auch in einer Re-Traditionalisierung des Markensignets fortgesetzt werden. Dies gelte, führte Hofschröer aus, beispielhaft für „sympathische VW-Produkte“ wie Käfer, Golf, Bulli. Dies deckt sich mit VW-Strategien wie die Wiederbelebung des „Käfer-Wappens“ durch VW Classic zeigt, wo es mit dem Schriftzug der VW-Tochter wiederbelebt wurde. Von 1951 bis 1962 war das Stadtwappen auf der Fronthaube des Käfers angebracht, zudem auf dem Lenkrad.

Wappen steht für Tradition Wolfsburgs

Das Stadtwappen zeigt in der modernen Form stilisiert einen Wolf, das Schloss und die Aller (zwei Wellen). Der Wolf erinnert an die Herren von Bartensleben, 1302 Gründer der „Wolfsburg“, die im 16. Jahrhundert zum heute noch bestehenden Renaissance-Schloss ausgebaut wurde. So steht es für geschichtliche Tradition. Der Käfer stand für Wirtschaftlichkeit, Handhabbarkeit, Verlässlichkeit, Belastbarkeit und Erschwinglichkeit. Eben ein Volkswagen.

Markenchef Schäfer sagte auf Nachfrage, auch in der Transformation auf E-Mobilität entwickle man „Autos, die erschwinglich für Menschen mit geringem Einkommen“ sein werden. Die in Hamburg vorgestellte Studie ID.2all soll in zwei Jahren bei den Händlern stehen. Der Stromer soll unter 25.000 Euro kosten. Der Name ist somit Programm: ein E-VW für alle.