Wolfsburg. Die Aufgaben als Feuerwehrtaucher sind vielseitig: Bergen von Menschen, Tieren und Gegenständen. Voraussetzungen, Ausbildung, Alltag: So läuft es.

Mit Wasser kommen Feuerwehrmänner und -frauen bei Brandeinsätzen öfter in Berührung. Doch die Feuerwehrtaucher und -taucherinnen der Berufsfeuerwehr Wolfsburg decken noch ein ganz anderes Einsatzgebiet ab. Eines, das von Magdeburg bis Hannover reicht, denn dazwischen hat nach Angaben der Stadt Wolfsburg nur Wolfsburg Rettungs- und Bergungstaucher. Schwerpunktmäßig kommen die Wolfsburger Feuerwehrtaucher in Salzgitter, Wolfenbüttel, Braunschweig, Gifhorn und Helmstedt zum Einsatz.

In diesem Jahr werden wieder sechs Taucher ausgebildet

24 Kollegen und Kolleginnen gehören insgesamt zum Tauchdienst von Leiter Sören Hambrock, wie die Stadt Wolfsburg mitteilt. Dabei handelt es sich um eine Zusatzausbildung, auf die man sich innerhalb der Berufsfeuerwehr bewerben kann. In diesem Jahr werden wieder sechs Taucher ausgebildet. Die Fortbildung dauert zwölf Wochen in Vollzeit. Im Auswahlverfahren stehen unter anderem Schwimmen und Streckentauchen an. Außerdem wird sportliche Fitness vorausgesetzt, man muss Wasser mögen und darf kein Problem mit Dunkelheit unter Wasser haben.

„Der Allersee ist sehr klar. An guten Tagen wird es erst ab sieben, acht Metern richtig dunkel“, erzählt Sören Hambrock, Leiter des Tauchdienstes im Geschäftsbereich Brand- und Katastrophenschutz. „Im Mittellandkanal hingegen haben wir bereits nach 20 Zentimetern keine Sicht mehr.“

Unterstützung der Polizei bei der Beweismittelsicherung

Ausgebildete Taucher müssen mindestens zehn Tauchstunden pro Jahr absolvieren, um fit für den Ernstfall zu bleiben. Dabei haben es die Einsätze in sich. So unterstützen beispielsweise die Feuerwehrtaucher und -taucherinnen das Wasserschifffahrtsamt bei der Untersuchung von Hindernissen unter Wasser, die für den Schifffahrtsbetrieb auf dem Mittellandkanal eine Gefahr darstellen könnten. Auch bei technischer Hilfeleistung bei Schiffsunfällen sowie Leckagen mit austretenden Betriebsstoffen kommen die Taucher des Geschäftsbereichs Brand- und Katastrophenschutz zum Einsatz. Des Weiteren wird die Spezialeinheit zur Unterstützung der Polizei bei der Beweismittelsicherung gerufen. Bei Wasserunfällen werden die Taucher zur Rettung von Menschen auf und unter Wasser alarmiert. Dabei gehört leider auch die Suche nach Ertrunkenen zu den Aufgaben der Feuerwehrtaucher.

Die Stadt Wolfsburg bildet ganzjährig Brandmeister im Einsatz aus

Bei einem Einsatz ist der Tauchende immer über eine Tauchleine und ein Tauchtelefon mit einem Kollegen an Land verbunden. Beim Taucheinsatz hat die Sicherheit der Taucher oberste Priorität. Daher ist eine sichere und klare Kommunikation unter Wasser zwingend erforderlich. „Das Erlebte zu verarbeiten, ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Dafür gibt es viele Unterstützungsangebote, aber am besten hilft es, untereinander zu reden, da ist die gegenseitige Unterstützung sehr viel wert“, erklärt Sören Hambrock.

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Ein guter Freizeitausgleich hilft ebenfalls bei der Verarbeitung von Erlebnissen. Hierfür bringt die Tauchausbildung gleich zwei Vorteile mit sich: Zum einen erlaubt die hochwertige Tauchausbildung zum Rettungs- und Bergungstaucher, dass auf der ganzen Welt getaucht werden kann und zum anderen geht mit der Ausbildung auch ein Bootsführerschein einher. Die Stadt Wolfsburg bildet nahezu ganzjährig Brandmeister und -meisterinnen im Einsatz aus. Mehr Informationen gibt es unter wolfsburg.de/karriere oder in der App der Berufsfeuerwehr Wolfsburg (erhältlich in App-Stores).