Wolfsburg. Fast zehn Jahre verkaufte Esther Buchinsky gegenüber vom Wolfsburger Kaufhaus WKS Fruchtgummi und Lakritz. Vor Weihnachten ist Schluss.

Gummibärchen-Fans müssen jetzt ganz stark sein: Der Bären-Treff in der Innenstadt von Wolfsburg schließt. Esther Buchinsky muss ihren Süßwarenladen in der Porschestraße noch vor Weihnachten aufgeben. „Emotional möchte ich gerne weitermachen“, sagt die 57-Jährige. „Aber die Zahlen sagen etwas anderes. Es geht einfach nicht mehr.“

Die Kundenfrequenz in der Fußgängerzone sei in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen, erklärt die gebürtige Dänin. „Erst kam die Pandemie. Die hat uns alle acht Jahre älter gemacht.“ Und dann habe der Ukraine-Krieg dazu geführt, dass die Wolfsburger Angst um ihr Geld hätten. „Die Stadt ist nicht mehr voll. Die ist leer.“

Bären-Treff in der Wolfsburger Porschestraße schließt im Dezember

Auf Facebook sorgte die Nachricht von der Schließung am Dienstag für Bestürzen. Zahlreiche User äußerten in Kommentaren ihr Bedauern oder Mitgefühl, wünschten alles Gute und viel Kraft. „Das ist doch dooooof, alles wird geschlossen“, schrieb eine der Kommentatorinnen; „Sehr, sehr schade“ eine andere.

Eine ehemalige Wolfsburger Ratsfrau kommentierte ebenfalls. „Ein Hoch auf die Digitalisierung und die Verdrängung der Autos aus der Innenstadt.“

Bären-Treff-Inhaberin zur Schließung: „Die Stadt ist leer“

Bei der Digitalisierung ist allerdings auch der Bären-Treff dabei. Das Franchise-System hat einen Online-Shop, in dem die Fruchtsaft-Weihnachtsmischung und Glühweinsterne, Fruchtsaft-Mandarinen und extrasaure Mischungen, Lakritztaler, Lakritz-Teufel und viele andere Süßigkeiten auch weiterhin erhältlich sind.

In Wolfsburg gab es einen sehr speziellen Kassenschlager. „Der Renner in Wolfsburg sind unsere Hirnis“, erzählt Esther Buchinsky. Kleine Gehirne mit Erdbeergeschmack, außen süß, innen sauer, die eigentlich für Halloween entwickelt wurden, in der Porschestraße aber immer gut gehen. Zu Weihnachten kaufen die Wolfsburger ihrer Erfahrung nach gerne die Winteräpfel mit Mandel-Zimt-Note und die veganen Rentiere.

„Wir haben immer versucht, alles abzudecken“, sagt die Oebisfelderin, die fast täglich selbst im Laden stand. „Es tut weh. Aber wir bedanken uns bei unseren Stammkunden, die uns so viele Jahre begleitet und uns am Leben gehalten haben.“

Fast zehn Jahre gab es den Fruchtgummi-Laden

Ihren Fruchtgummi-Verkauf startete Buchinsky, die aus der Gastronomie kommt, 2012. Weil sie nicht gleich passende Ladenräume fand, auf dem Weihnachtsmarkt. Im Februar 2013 eröffnete sie dann ihr Geschäft gegenüber vom Kaufhaus WKS.

Spätestens am 22. Dezember ist Schluss. Zum zehnjährigen Bestehen hätten nur wenige Wochen gefehlt. Buchinsky braucht nun eine Pause. „Ich werde erstmal ein bisschen Urlaub machen“, sagt sie.

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