Wolfsburg. Sebastian Fork vom Amsel Kaffee bewirtet ab Samstag das kleine Café im Alvar-Aalto-Kulturhaus. Im Ausschank gibt es eine besondere Kaffeeröstung.

Auf einer Serviette im Café soll Alvar Aalto erste Skizzen gezeichnet haben, heißt es Gerüchten zufolge. Die Unterschrift des finnischen Architekten wirbt samt Porträt-Zeichnung für „Alvars Amsel“, einem Pop-up-Café im nach ihm benannten Kulturhaus.

Um die rückseitige Stempelkarte zu füllen und eine Tasse Kaffee umsonst zu trinken, muss man fast schon täglich einkehren: Denn das von dem Wolfsburger Kaffeeröster und Kaffeehaus-Betreiber Sebastian Fork bewirtete Café im Alvar-Aalto-Kulturhaus ist nur temporär geöffnet, von Samstag, 27. August, bis Freitag, 9. September, und zwar montags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie mittwochs und samstags von 8 bis 18 Uhr.

Neues Café „Alvars Amsel“: Auch die Einrichtung ist original Aalto

Im Ausschank eine besondere Kaffeeröstung. Der Aalto-Kaffee darf auch erworben werden, aber nur hier. Der Besuch lohnt sich also für Kaffee-Trinker mit Geschmack, die Genuss schätzen, das Besondere suchen, einen „Pott“ ablehnen. Noch dazu serviert in Tassen, die rot abgestuft sind, an einem Tresen, der mit Aaltos Architekturplänen behängt ist. Die Studierenden Chiara Petz und Olga Plinzner (Hochschule Hannover) haben mit zehn Kommilitonen diese Idee und die gesamte Konzeption entwickelt.

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Die Einrichtung besteht aus original von Aalto entworfenem Mobiliar oder greift Aaltos Linie einer eleganten, aber schlichten Formgebung und Materialwahl auf. Drinnen und draußen sind Hocker, welche in Höhe und Tiefe die Maße der Sitzgelegenheiten im Foyer des Kulturhauses aufnehmen, dazu teils in Schwarz gehaltene, runde Tischchen.

Sebastian Fork bietet in seinem Kaffeehaus auch eine spezielle Aalto-Röstung an.
Sebastian Fork bietet in seinem Kaffeehaus auch eine spezielle Aalto-Röstung an. © regios24 | Helge Landmann

Mehr Leben soll angelockt werden

Schwarz ist eine wichtige Farbe in Fassade und Foyer des vor 60 Jahren als Kulturzentrum eröffneten Hauses: mit Bibliothek, die bis heute da ist; einem Jugendzentrum, das geräumt wurde, als die Milchbar schwarz angestrichen wurde („Paint it black“, Rolling Stones); und Werkstätten, die teils noch vom städtischen Kulturbereich genutzt werden.

„Mit dem Café öffnen wir das Haus zum Rathaus-Marktplatz“, erläuterte Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide, um so auch neue Interessierte anzulocken und gleichzeitig mehr Leben in die südliche Innenstadt (Porschestraße Süd) zu bringen. Zumal man unter den schattigen Kolonnaden auch unter der gegenwärtig heißen Sonne sehr kühl sitzen könne.

Zugleich läuft die erste „Aalto Week“ außerhalb Finnlands mit verschiedenen kulturellen Angeboten – auch in den Aalto-Kirchen Heilig-Geist und Stephanus. Und danach? „Es kommt auf die Ideen an“, antwortete Esther Orant vom Forum Architektur.