Mörse. Rund ein Jahr nach dem Brand in der Heinrich-Deumeland-Straße gehen bei „Medya Kebap“ in Mörse wieder Döner und Pizzen über die Restaurant-Theke.

Etwas mehr als ein Jahr hat es nach dem verheerenden Brand im Juli 2021 gedauert: Seit ein paar Tagen hat Medya Kebap an der Heinrich-Deumeland-Straße seine Pforten wieder geöffnet. Die Vorfreude bei Vedat Yasar (31), der die Mörser Filiale betreut, war vor der Wiedereröffnung groß: „Ich bin schon ganz kribbelig“, sagte er im Vorfeld im Gespräch mit unserer Zeitung.

Dabei hatte sein Bruder Baver Yasar im Herbst noch gehofft, dass er den Döner-Imbiss „so schnell wie möglich“ wieder eröffnen kann, nannte im Gespräch mit unserer Zeitung als möglichen Zeitpunkt „Anfang 2022“.

Medya Kebap in Mörse: Brandursache war ein technischer Defekt

Etwas mehr als ein Jahr nach dem Brand hat Medya Kebap in Mörse wieder geöffnet.
Etwas mehr als ein Jahr nach dem Brand hat Medya Kebap in Mörse wieder geöffnet. © regios24 | Helge Landmann

Am 10. Juli vergangenen Jahres wurde die Freiwillige Feuerwehr Mörse um 17.41 Uhr zusammen mit dem Löschzug der Berufsfeuerwehr zu dem Brand in dem gastronomischen Betrieb gerufen. Schnell war klar, dass die Flammen Teile der Gaststätte und das komplette Dach angegriffen hatten. Darum wurden die Ortsfeuerwehren Ehmen und Sülfeld sowie die Drehleiter aus Fallersleben nachalarmiert.

Als Brandursache stellte sich später ein technischer Defekt an der Fritteuse heraus – doch bis das klar war, strich die Zeit ins Land. Brandermittler, die Polizei Wolfsburg und die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelten.

Erste Sofortmaßnahme am Gebäude: Das beschädigte Dach wurde notdürftig abgedeckt, „damit kein Regen reinkommt“. „Eine Reinigungsfirma hat sämtliche Lebensmittel entsorgt. Danach durften wir rein, um zu schauen, was an Geräten noch brauchbar ist und diese sichern“, blickt der 28-Jährige zurück.

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Nach Brand: „Umsatz ist total eingebrochen“

Die nächste Firma übernahm die fachgerechte Entsorgung des restlichen Sondermülls. Baver Yasar: „Ich habe zahlreiche Gespräche mit der Versicherung geführt, weil es so viel zu klären gab.“ Und die Uhr tickte. Bruder Vedat Yasar hatte in der Zwischenzeit einen umgebauten Rettungswagen ergattert, so dass schon sechs Wochen nach dem Brand der Verkauf mit Hilfe des Imbisswagens auf dem Parkplatz weiterlaufen konnte. Dennoch: „Der Umsatz ist insgesamt total eingebrochen, schätzungsweise um 75 Prozent“, mutmaßen die Brüder. Es kämen nur noch die ganz treuen Stammkunden.

Als endlich das „Go“ von der Versicherung kam, wurden zunächst auf den 200 Quadratmetern Fliesen in dunkler Holz-Optik verlegt. Später wurde eine nigelnagelneue Brandschutzdecke eingezogen. „Die muss jetzt leider so schmucklos bleiben, vorher hatten wir sehr dekorative Stuck-Verzierungen“, bedauert das Duo.

Der Vater der zwei, Geschäftsführer Seyhmus Yasar, flog dann mehrere Male in die Türkei – unter anderem nach Izmir und Adana. Denn die acht Meter lange Theke mit Marmor-Abdeckung ist eine Maßanfertigung aus Vorderasien. „Wir wollten, dass hier möglichst orientalisches Flair Einzug hält“, erklärt Baver Yasar.

80 Sitzplätze laden jetzt dazu ein, die Speisen vor Ort zu verzehren.
80 Sitzplätze laden jetzt dazu ein, die Speisen vor Ort zu verzehren. © regios24 | Helge Landmann

„Die Soße ist ein Geheimrezept, das sich mein Vater selbst ausgedacht hat“

Zu den Stoßzeiten – vor allem zwischen 17.30 und 20 Uhr – werden jetzt wieder sechs Mitarbeiter alle Kunden(sonder-)wünsche erfüllen. „Der eine will extra viel scharfe Soße, der andere gar keine“, weiß das Brüderpaar, das sämtliche Zutaten für Döner, Lahmacun und Co. selbst herstellt.

„Mein Vater fährt zwei Mal die Woche morgens früh auf den Großmarkt nach Braunschweig“, erzählt Vedat Yasar. Danach werden Rot- und Weißkohl geraspelt, Tomaten und Gurken klein geschnitten, Brot gebacken. „Die Soße ist ein Geheimrezept, das sich mein Vater selbst ausgedacht hat. Alleine 20 verschiedene Zutaten gehören in die gelbe Curry-Knoblauch-Soße unter anderem Zitrone, Petersilie und Minze“, verrät Baver Yasar.

80 Sitzplätze laden jetzt dazu ein, die Speisen vor Ort zu verzehren. Und der Imbisswagen wird nicht
etwa ausrangiert, sondern kann für Veranstaltungen, beispielsweise Vereinsfeste, gebucht werden.