Wolfsburg. Im September beginnen Bombensondierungen in der Dieselstraße – der VfL Wolfsburg, die Autostadt und die Polizei wurden schon informiert.

Noch ist gar nicht klar, ob auf dem Baugrundstück für Wolfsburgs neue Feuerwache Blindgänger liegen. Doch die Stadt Wolfsburg und die Berufsfeuerwehr bereiten sich bereits akribisch auf den Fall vor, dass bei den im September beginnenden Sondierungen Weltkriegsbomben an der Dieselstraße gefunden werden.

Das seit 1959 von der Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung genutzte Gelände, auf dem die Feuerwache entstehen soll, befand sich in Kriegszeiten in einer der Haupteinflugschneisen der Alliierten. Feuerwehr- und Ordnungsdezernent Andreas Bauer sprach Ende 2021 von einem „Baufeld, das übersät ist von Bombentrichtern und Verdachtspunkten“. In einem Pressegespräch am Freitag betonte er allerdings, dass völlig offen ist, ob dort wirklich etwas liegt.

Die Bohrungen und elektromagnetischen Sondierungen sollen an den Außengrenzen des Grundstückes beginnen und werden sich Planquadrat für Planquadrat bis etwa Januar hinziehen. Werden dabei verdächtige Objekte entdeckt, muss der Kampfmittelräumdienst anrücken.

Stadt Wolfsburg bereitet sich auf mögliche Bombenräumungen vor

Geborgen oder – im ungünstigeren Fall – gesprengt werden soll sonntags. Der VfL, die Autostadt und die Polizei wurden schon darüber informiert, dass sie im Evakuierungsradius liegen könnten. Bei denkbaren Radien von 500, 1000 oder, sehr unwahrscheinlich, 2000 Metern wären auch mehrere Altenheime in der Innenstadt betroffen.

Um die Berufsfeuerwehr als wichtigste Sicherheitseinrichtung Wolfsburgs zu schützen, soll bereits ab September eine große Betonwand zwischen dem Sondierungsgebiet und der alten Wache hochgezogen werden. Eine Ersatzleitstelle ist in Vorsfelde eingerichtet.

Sollten wirklich Räumarbeiten stattfinden müssen, würden für diese Zeit zudem die sonst auf dem Gelände geparkten rund 40 Feuerwehr-, Polizei- und Rettungsfahrzeuge aus der Dieselstraße an andere Feuerwehrhäuser verlegt. Laut Projektleiter Christian Ebner werden die Hilfeleistungsfristen auf jeden Fall eingehalten. „Das Sicherheitsniveau wird immer das Gleiche sein“, versichert er. „Auch die Notrufnummern bleiben gleich.“

Mit Diesel verunreinigter Boden wird ausgehoben

„Wir machen alles, damit die Sicherheit gewährleistet ist“, verspricht Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide. Neben Weltkriegsrelikten wurden auf dem Gelände Schadstoffe vermutet. Denn auf diesem befand sich neben einer Waschhalle, einer Pflegehalle und einem Öltank auch eine Tankstelle, die zudem im Laufe der Jahrzehnte einmal verlegt wurde.

Bodenuntersuchungen ergaben aber nun, dass ausschließlich am Tankstellengelände rund 500 Kubikmeter Boden ausgehoben werden müssen. Hier ist Diesel bis 4,50 Meter tief in die Erde eingetreten. Aber nach Auskunft der Stadtverwaltung nicht ins Grundwasser, so dass der Schaden räumlich begrenzt ist.