Wolfsburg. Vor dem Aalto-Haus in der Wolfsburger Innenstadt finden kleine und größere Kinder Unterhaltung. Ihnen wird ein buntes Programm geboten.

Sonntagmittag vor dem Alvar-Aalto-Kulturhaus. Bilderbuchwetter zum Bilderbuch-Sonntag: Besser hätte es für die Organisatorinnen und Organisatoren nicht kommen können. Zumal die Veranstalter von Bürgerstiftung und (Vor-)Lesenetzwerk und zwar in Kooperation mit Stadtbibliothek, Volkshochschule, Medienzentrum sowie Kreativwerkstätten dieses Mal die Außenfläche vor dem Gebäude mit einbezogen haben.

Dort tummeln sich öfter, zum Vergnügen vor allem der kleineren Kinder, die überlebensgroßen Maskottchen „Leo Leselöwe“ und „Wolle liest“. Besonders der Löwe hat es dem zweijährigen Nils angetan. Der, begleitet von seinem Vater Janko Pilkuhn, kann sich von dem plüschigen Gesellen kaum trennen.

Mit zur Familie gehören auch Mutter Stefanie und Sohn Erik (6). „Die sind aber gerade noch drinnen“, erklärt der Vater und fügt hinzu: „Wir sind heute zum ersten Mal bei dieser Veranstaltung. Ich muss sagen, das ist eine tolle Veranstaltung. Hier wird richtig was geboten und zwar für die ganze Familie.“

Bilderbuchsonntag im Alvar-Aalto-Kulturhaus: Die Maskottchen Wolle und Leo mit Familie Pilkuhn (von links): Janko, Erik, Stefanie und Nils.
Bilderbuchsonntag im Alvar-Aalto-Kulturhaus: Die Maskottchen Wolle und Leo mit Familie Pilkuhn (von links): Janko, Erik, Stefanie und Nils. © regios24 | Helge Landmann

Beim Bilderbuch-Sonntag wird viel gelesen und gelauscht

Zum Auftakt, nach der Gäste-Begrüßung durch Oberbürgermeister Dennis Weilmann, haben sich die Pilkuhns eine Vorführung der Figurentheater compagnie angesehen. Andrea Haupt spielte „Manege frei für Bella“ und Vater Janko bilanziert: „Ein sehr gutes Stück für kleinere und etwas größere Kinder. Sowohl Erik als auch Nils haben es gespannt verfolgt.“

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Vor dem Aalto-Haus sind Stände mit kulinarischen Angeboten und Sitzbankreihen sowie Pavillons platziert. Die Besucher genießen Gespräche, Gegrilltes und mehr. Drinnen ist „Action in fast allen Räumen“, Zuhören und selbst ins Geschehen eingreifen, das ist das Motto dieses Bilderbuch-Sonntags. „Bruno und das Nervkaninchen“ sowie „Zipfel und die Mütze im Feriencamp“ stehen dabei unter anderem auf dem Programm. Zu der letztgenannten Vorlese-Präsentation tritt die Autorin und „Geschichtenzauberin“ Nadin Voß selbst an.

In der Kreativwerkstatt wird mit „ausgelesenen“ Büchern gebastelt

Im Vorfeld hat sie erzählt, warum die Bücher zur Leseförderung und zur Schulung der Feinmotorik besonders geeignet sind: „Sie enthalten Ausmalbilder, Bastelbögen und eine sogenannte Silbenschreibweise.“ Petra Buntzoll, die Leiterin der Stadtbibliothek, weist darauf hin, dass in den Kreativwerkstätten mit „ausgelesenen“ Büchern gebastelt wird. Der Zuspruch von Kindern und Eltern ist enorm, sehr zur Freude von Vanessa Gelbke, die diese Aktion mitbetreut. Was da entsteht? Zum Beispiel erhält der abstrakte Begriff „Leseratte“ durchs Falten von Seiten eine reale Form.

Die gebürtige Brasilianerin Cristina Retzlaff ist mit ihren vierjährigen Zwillingen Leon und Marina mit von der Partie. Sie befindet den Bilderbuch-Sonntag als „sehr, sehr schön, weil man bei Vielem mitmachen kann“. Sie selbst liest zu Hause öfter ihren Kindern vor. „Auf Portugiesisch“, sagt die Brasilianerin. „Die Bücher habe ich aus meiner Heimat mitgebracht.“ Sie fügt noch an: „Für das Vorlesen auf Deutsch ist der Papa zuständig.“

Auch das Kunstmuseum, Planetarium und Phaeno waren dabei

Mit seinem fast dreijährigen Sohn Zayn macht der gebürtige Iraker und fünffache Vater Mahmud Ashraf beim Sonntagsspaziergang Zwischenstation am Aalto-Haus. „Lesen macht schlau“, sagt er mit Blick auf seine größeren Kinder, die das Gymnasium besuchen.

Lesepatin Katharina Zachow aus Heiligendorf ist auch Therapiehundeführerin beim DRK. Sie hat ihren Bearded Collie/Australian-Shepherd-Mischling dabei. Der lockt vor allem die Kinder zur Lesung aus „Rosasalind, das Katzenkind“ im Pavillon. Bilderbuchkino, Frühlingsbastelei, Trickfilme drehen, ein Bilderbuch-Slam, Kinderschminken und Buttonmaschine: Die Angebotspalette an diesem Sonntag scheint schier unendlich.

In den Ablauf haben sich außerdem das Kunstmuseum, das Planetarium und das Phaeno eingebracht. Wer sich im Aalto-Haus ein Bändchen geben ließ, konnte anschließend auch diese drei kulturell-wissenschaftlichen Attraktionen kostenlos besuchen.