Wolfsburg. Viele Bürger wollen eine Tonne statt des Gelben Sacks. Der bleibt ein Sorgenkind. Auch der Ortsrat Hattorf/Heiligendorf leistet Aufklärungsarbeit.

Der Gelbe Sack bleibt ein Sorgenkind: Erst jüngst hatte Stadtrat Andreas Bauer im Bürgerdienste-Ausschuss erklärt, wieso er die ungeliebten Plastiktüten als alternativlos ansieht. Trotz immer wieder aufkommender Forderungen nach gelben Tonnen. Auch im Ortsrat Hattorf/Heiligendorf gab es Klärungsbedarf.

Eine Hattorferin sprach in der Einwohnerfragestunde von einem „Mega-Thema“. Und wollte wissen, warum es in Wolfsburg nicht wie anderswo auch gelbe Tonnen gibt. Zudem bemängelte sie, dass es kaum Ausgabestellen für die Plastiksäcke gebe – über die auch noch falsch informiert werde.

Ortsbürgermeister erklärt Zuständigkeit für Gelbe Säcke in Wolfsburg

„Das ist so hinzunehmen. Das ist nicht outgesourct“, stellte Ortsbürgermeister Marco Meiners (FDP) in Bezug auf Säcke statt Tonnen und die Zuständigkeit für die gelben Plastiktüten klar. „Es ist wirklich schwierig. Aber die Stadt hat keinen Einfluss“, ergänzte Vize-Ortsbürgermeister Sven Scharenberg (CDU) unter Bezug auf die Diskussion im Bürgerdienste-Ausschuss.

Ortsratsbetreuer Sascha Ehrhoff wies zudem darauf hin, dass Gelbe Säcke in jeder Sprechstelle erhältlich seien. Wenn nicht während der Öffnungszeiten, dann am Gebäude. „Das alles ist freiwillig. Das ist ein Service der Stadt“, betonte er.

Viele Wolfsburger wollen gelbe Tonnen zur Entsorgung von Verpackungsmüll

Es ist ein Ärgernis, das der Einführung der Gelben Säcke quasi auf dem Fuße folgte: Viele Bürger lehnen die zum Zerreißen dünnen Plastiksäcke ab und wollen lieber gelbe Tonnen. Nachvollziehbar – schließlich

Im Kerksiek war schon 2014 ein Kampf um Gelben Säcke und Tonnen entbrannt, nachdem sich Anwohner wie Detlef Nau beschwert hatten.
Im Kerksiek war schon 2014 ein Kampf um Gelben Säcke und Tonnen entbrannt, nachdem sich Anwohner wie Detlef Nau beschwert hatten. © regios24 (Archiv) | Anja Weber

funktioniert es ja auch, dass graue Tonnen für Restmüll, grüne Tonnen für Bioabfälle und blaue Tonnen für Altpapier bereitgestellt und geleert werden. Es sei denn, man produziert so wenig Müll, dass man statt der Tonnen lieber kleine Plastiksäcke für Rest- und Bioabfall nutzt.

Jedenfalls gibt es einige gute Gründe, warum auch Wolfsburger schon seit Jahren immer wieder vehement gelbe Tonnen fordern. Für viele ist es schlicht die logische Konsequenz aus Umweltbewusstsein und Müllvermeidung. Wenn schon Verpackungsmüll anfällt, dann muss ja wohl nicht noch mehr Plastik produziert werden, um die Verpackungen darin zu entsorgen.

Ungeliebte Gelbe Säcke waren schon 2014 Riesen-Thema im Baugebiet Kerksiek

Nicht wenige sind aber auch schlicht genervt vom dünnen Material der Säcke. Was wiederum damit zusammenhängt, dass sie möglichst rohstoffschonend produziert werden. Schon beim Befüllen, Zuschnüren oder Transportieren reißen sie jedenfalls leicht auf. Liegen sie erst einmal am Straßenrand, haben Krähen & Co. leichtes Spiel.

Ein riesiges Thema waren die ungeliebten Gelben Säcke schon vor Jahren im Baugebiet Kerksiek: Dort formierte sich 2014 massiver Widerstand, weil die Tüten umherflogen, von Krähen aufgerissen wurden und nach Darstellung etlicher Bürger die Abholung nicht klappte. Doch schon damals scheiterten die Bürger mit ihrer Forderung nach gelben Tonnen beziehungsweise deren Leerung. Einige schafften diese nämlich privat an, um die Säcke darin zu deponieren und erst zur Abholung kurz vorher an den Straßenrand zu legen.

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WAS informiert über Gelben Sack und nennt Ausgabestellen

Die Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (WAS) informiert auf ihrer Homepage über den Gelben Sack. „Nach dem Verpackungsgesetz sind die dualen Systeme für die Entsorgung von Verpackungsabfällen zuständig“, heißt es da. „Die Entsorgung von Verkaufsverpackungen gehört nicht zum Aufgabenkatalog der WAS.“

Es handelt sich um eine privatwirtschaftlich organisierte Sammlung im Auftrag der dualen Systeme. Das beauftragte Sammelunternehmen für Wolfsburg ist die Firma Remondis Sachsen-Anhalt GmbH. Sie ist alleiniger Ansprechpartner, beispielsweise für Probleme mit der Abholung. Bürger melden sich bei der Hotline: (0800) 1373635.

Die WAS nennt auf ihrer Homepage auch Ausgabestellen für den Gelben Sack. Dazu gehören nicht nur die Sprechstellen der Stadt, sondern auch Geschäfte. Nähere Informationen gibt es hier: www.was-wolfsburg.de/was/hinweis.php