Fallersleben. Umzugswagen und Sperrmüll-Container prägen das Bild vor der Mozartstraße 15/16. Bald soll der Mietwohnungskomplex leer sein. Wie es dann weitergeht.

Die Lichter in den Wohnungen werden weniger, Umzugsunternehmen geben sich die Klinke in die Hand, vor dem Hochhaus füllt sich Container um Container mit Sperrmüll. Es ist nicht mehr zu übersehen: Die Auszüge aus dem Total-Sanierungsfall Mozartstraße 15/16 laufen seit Wochen Schlag auf Schlag.

Es ist ein Kraftakt, den Volkswagen Immobilien da anpackt: Das 1964 fertiggestellte, markante zweiteilige Hochhaus mit acht Wohnetagen mitten in der Fallersleber Oststadt muss komplett saniert werden; unter anderem ist darin im großen Stil Asbest verbaut.

Schon seit Jahren machten Gerüchte um Betonblock von VW Immobilien die Runde

Umfangreiche Untersuchungen und regelmäßige Gebäudeprüfungen hätten ergeben, dass die Anlage umfassend saniert und eine Schadstoffsanierung erfolgen müsse, gab VW Immobilien im September 2021 bekannt. Gerüchte um die Zukunft des Betonblocks hatten in Fallersleben schon seit Jahren die Runde gemacht.

„Unsere Ziele sind, den Gebäudekomplex umfassend zu sanieren, ihn zukunftsfähig aufzuwerten und ein modernes und dennoch bezahlbares Wohnraumangebot für eine breite Zielgruppe an diesem Standort zu schaffen“, kündigte VWI-Geschäftsführer Meno Requardt im September an.

Bis 30. Juli sollen alle Mieter der 88 Wohnungen in dem Hochhaus ausziehen

Für die Bauarbeiten müssen jedenfalls sämtliche Mieter ausziehen. Schon seit einigen Jahren wurden daher freiwerdende Wohnungen nicht wieder vermietet; im Frühherbst waren schon nur noch 46 der insgesamt 88 Wohnungen bewohnt gewesen.

Inzwischen steht auch fest, bis wann das Wohnungsunternehmen den maroden Komplex nun leer haben möchte: „Aktuell wohnen noch rund 20 Mietparteien in der Mozartstraße, die ebenfalls sukzessive bis zum 30. Juli umziehen werden“, gab Stefan Uckelmann von der VWI-Kommunikation vor Ostern auf Anfrage bekannt.

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„Das Modernisierungsprojekt Mozartstraße läuft wie geplant“, und das Umzugsmanagement harmoniere mit den Interessen der Mieterinnen und Mieter, berichtete der Pressereferent. Grundsätzlich seien nach individueller Rücksprache mit dem Kundenservice alle Bewohner mit einer guten Lösung versorgt. Ein Großteil wechsele in eine andere VWI-Wohnung.

Stand der Planung des Unternehmens ist weiterhin, noch 2022 mit den Abrissarbeiten zur Kernsanierung zu starten. „Aktuell befinden wir uns in der intensiven Planungsphase mit Architekten und Fachplanern für den Wiederaufbau im Frühjahr 2023“, informierte Uckelmann und kündigte an: „Die Abrissarbeiten inklusive der Schadstoffentsorgung sollen planmäßig im Herbst beginnen.“

Neue Informationen dazu, wie lange die anspruchsvolle Totalsanierung dauern wird, gab es noch nicht. Zuletzt hatte VW Immobilien im Oktober einen Zeitraum von zirka zwei Jahren genannt. Es könne aber auch deutlich länger dauern, hatte VWI-Sprecher Tobias Fruh unserer Zeitung damals gesagt.