Wolfsburg. Die Wolfsburger Malteser holten zwei durch Artilleriebeschuss verletzte Jugendliche aus Polen ab und brachten sie in eine Klinik nach Berlin.

Wolfsburger bringen verletzte Jugendliche aus dem umkämpften Mariupol in eine Klinik nach Berlin: Nach kurzer Vorlaufzeit war am Freitag ein Wolfsburger Malteserteam in Richtung Grenzgebiet zwischen Polen und der Ukraine gestartet. Zusammen mit einem weiteren Malteserteam aus Leipzig sollten zwei Jugendliche aus der südukrainischen Stadt von der polnischen Übergabestelle Korczowa in die Helios-Klinik Berlin-Buch verlegt werden.

Das Wolfsburger Team, bestehend aus dem Notarzt Dr. Falk Vollnhals, den Notfallsanitätern Daniel Narjes und Moritz Niemann sowie den beiden Rettungssanitätern Robert Busch und Sven Dünnemann, ging aufgrund des engen Zeitplans vorzeitig auf die Reise. Die beiden Malteserteams übernahmen vor Ort die zwei Jugendlichen aus Mariupol mit „erheblichen Verletzungen durch Artilleriegranaten“, wie es in der Mitteilung heißt. Aufgrund der schwierigen Versorgungslage in der umkämpften Stadt seien beide Jugendliche in einer schlechten Verfassung gewesen.

Eine Schrapnellsplitter wurde in der Nähe des Herzens gefunden

Beide wurden von unterschiedlichen regionalen Rettungsdiensten der Ukraine in Verbindung mit der ukrainischen Staatspolizei aus Mariupol evakuiert und in mehreren Etappen nach Lemberg gebracht. Als sich abzeichnete, dass die weitere Versorgung nicht mehr möglich war, kam der Hilferuf an die Malteser. Die beiden Notarztteams stabilisierten die Verwundeten für den Weitertransport in die Berliner Klinik. Besondere Vorsicht sei geboten gewesen, da das Rettungsteam bei einer Verwundeten noch eine nicht versorgte Verletzung durch ein Schrapnellsplitter in der Nähe des Herzens vorgefunden habe.

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Beide Verwundeten und deren mitgenommenen Angehörige konnten trotzdem nach gut 800 Kilometern vorsichtiger Fahrt am Samstag der Zentralen Notaufnahme der Helios-Klinik übergeben werden. Nach gut 55 Stunden und 2300 km Fahrstrecken waren beide ehrenamtlichen Malteserteams wieder wohlbehalten an ihren Heimatstandorten angekommen.