Wolfsburg. Betroffen ist ein Geldautomat der Volksbank im Gewerbegebiet. Wolfsburgs Polizei hat diesmal einen konkreten Hinweis auf das Fluchtfahrzeug der Täter.

Wieder gab’s einen lauten Knall mitten in der Nacht, wieder flüchteten die Täter in einem dunklen Audi: Serie an Geldautomaten-Sprengungen in der Region reißt nicht ab. In der Nacht zu Montag ist im Gewerbegebiet Heinenkamp ein Geldautomat der Volksbank gesprengt worden. Der Bereich war am frühen Montagmorgen weiträumig mit Flatterband abgesperrt, Mitarbeiter der Spurensicherung fotografierten den Tatort, sicherten Spuren.

Wie Polizeisprecher Thomas Figge mitteilte, hörten Anwohner in Hattorf, Mörse und Flechtorf gegen 3 Uhr nachts mehrere laute Explosionen. Ein Zeuge habe drei Männer beobachtet, die sich an dem völlig zerstörten Geldautomaten am Brandgehaege zu schaffen machten – und anschließend „mit sehr hoher Geschwindigkeit“ in einem dunkelblauen Audi, vermutlich ein Typ Q5, über die A 39 in Richtung Süden flüchteten. Der Zeuge verfolgte die Täter sogar noch eine Weile, verlor den Wagen auf der Autobahn aber wegen der hohen Geschwindigkeit.

Am Morgen zeigte sich ein enormes Bild der Zerstörung. Sowohl der Drive-In-Geldautomat als auch die Sicherheitstür an der Rückseite des Automaten-Häuschens wurden völlig zerstört. „Das dahinter befindliche Gebäude der Bank wurde nicht beschädigt“, sagte Polizeisprecher Figge. Die Mauern des kleinen Automaten-Gebäudes stehen zwar noch, auf dem Boden verteilten sich aber etliche Trümmerteile.

Volksbank-Leiterin ist entsetzt

Claudia Kayser, Leiterin der Direktion Wolfsburg der Volksbank BraWo, zeigte sich entsetzt: „Ich bin erschüttert, auch über die Gewalt, die da ausgeübt wurde. Zum Glück sind keine Personen zu Schaden gekommen.“ Sie verschaffte sich am Montagmorgen ein Bild vor Ort. „Wir hoffen, dass man diese Bande schnappt“, betonte Kayser.

Über die anderen Filialen mache sich die Direktionsleiterin durch den Vorfall Gedanken. Aber: „Wir haben die aktuell mögliche Sicherheitstechnik installiert.“ Ob und wann der Auto-Schalter im Heinenkamp wieder benutzt werden könne, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar.

Wolfsburgs Polizei hofft auf Zeugen – auch zu dem dunkelblauen Audi

Auch ob und wie viel Geld die unbekannten Täter erbeutet haben, steht laut Polizeisprecher Thomas Figge noch nicht fest. Die Polizei hofft darauf, dass sich weitere Zeuginnen und Zeugen melden, eventuell auch zu dem Fluchtfahrzeug auf der A 39. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Täter den Automaten vorher „ausbaldowert“ hätten, sei sehr hoch. Hinweise nimmt die Polizeiwache in der Heßlinger Straße
entgegen unter der Rufnummer (05361) 46460.

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Mehrere Spreng-Attacken in der Region

Seit mehreren Wochen kommt es in Wolfsburg und der Region immer wieder zu Spreng-Attacken. Am 23. Dezember 2021 gegen 3.30 Uhr sprengten Unbekannte im Schalterraum der Sparkasse im Einkaufszentrum Detmeroder Markt einen Geldautomaten, ein zweiter wurde durch die Detonation stark beschädigt.

Die Täter flüchteten mit Beute in nicht genannter Höhe in einem dunklen PS-starken Fahrzeug, möglicherweise ein Audi RS 6. Der durch die Attacke entstandene Sachschaden wird von der Polizei bislang nicht beziffert. Und auch die Sparkasse wollte auf Nachfrage keine Summe nennen.

Einen weiteren Fall gab es am 20. Januar 2022, gegen 3.17 Uhr, in Ehmen. Nach einem lauten Knall bemerkte eine Zeugin mehrere Personen vor der Sparkasse in der Mörser Straße, die in einem dunklen PKW, vermutlich einem Audi A6, flüchteten.

Ein Geldautomat wurde durch die Explosion aus der Verankerung gerissen, ein zweiter stark beschädigt. Die Täter machten Beute, zur Höhe sagt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen auch in diesem Fall nichts. Den Sachschaden am und im Gebäude schätzt die Polizei auf 90.000 Euro.

Was die Wiederherstellung der vollen Einsatzfähigkeit der beiden zuvor von Spreng-Attacken betroffenen Sparkassen-Filialen in Detmerode und Ehmen betrifft, ist noch nicht klar, wann genau dort wieder alle Dienstleistungen angeboten werden können.

Wie Sparkassen-Pressereferent Eike Fromhage unserer Zeitung am Montag sagte, hat sich an der bisherigen Perspektive noch nichts geändert. Demnach werde weiter angestrebt, in Detmerode Ende Februar/Anfang März wieder reguläre Öffnungszeiten und Automaten-Service anbieten zu können und in Ehmen Mitte März. „Die Handwerksbetriebe sind fleißig dabei, aber es sind umfangreiche Baumaßnahmen“, sagte Fromhage.

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