Wolfsburg. Junge Menschen aus der Fan- und Ultra-Szene des VfL Wolfsburg springen für die Tafel ein, dessen Ehrenamtliche oft einer Risikogruppe angehören.

Junge Fußball-Fans des VfL Wolfsburg übernehmen bis Ende Dezember die Verteilung von Lebensmitteln bei der Wolfsburger Tafel. „Wir sind begeistert von dem engagierten sozialen Zusammenhalt in Corona-Zeiten“, sagt die städtische Mitarbeiterin des Fanprojektes Wolfsburg, Anke Thies. Möglicherweise werde das Engagement der „Wolfsburger Fantafel“ auch im neuen Jahr fortgeführt.

Wolfsburger Tafel: Ehrenamtliche waren besonderem Risiko ausgesetzt

Die Wolfsburger Tafel hatte Anfang November ihren Betrieb geschlossen, um die oft älteren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht einer Ansteckung mit dem Coronavirus auszusetzen. Daraufhin begannen Mitglieder der Fan- und Ultraszene, an deren Stelle die Ausgabe von gespendeten Lebensmitteln für bedürftige Menschen zu übernehmen. Die „Wolfsburger Fantafel“ ist seither dienstags und donnerstags von 12.30 bis 14.30 Uhr in den Räumen der Wolfsburger Tafel geöffnet.

Junge Fans arbeiten in Schichten

Momentan arbeiten laut Thies jeweils sechs bis acht Personen pro Ausgabeschicht. „Es sind Fans zwischen 18 und 27 Jahren.“ Sie fahren Supermärkte ab, nehmen Waren in Empfang, sortieren und packen die Lebensmittel. „Sie helfen an allen Stellen. Wenn mal jemand nicht kann, gibt es sofort und umkompliziert einen Nachrücker aus der Fanszene.“ Fans hatten schon während des ersten „Lockdowns“ in Frühjahr die Lebensmittel-Ausgabe organisiert.

„Fantafel“ des VfL Wolfsburg spricht alle Gruppen an

Zur „Fantafel“ kämen Menschen aller Altersgruppen und aller Kulturen, sagte Thies. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) stattete dem Projekt Anfang Dezember einen Besuch ab, um das soziale Engagement zu würdigen. Generell habe die Szene ihren Willen bekundet, die Tafel am Laufen zu halten, betonte Thies.