Wolfsburg. Auch die gelben Markierungen will die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr auf dem Autobahnabschnitt in Fahrtrichtung Süden entfernen.

Es war eine Art großangelegter Versuchsaufbau: Als auf der Autobahn 39 in Fahrtrichtung Süden zwischen dem Mörser Knoten und dem Heinenkamp 2018 ein Verflechtungsstreifen markiert und außerdem per Fahrbahnteiler die Abfahrt nach Ehmen, Mörse und Hattorf gesperrt wurde, war das ein Testballon der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Wolfenbüttel. Nach der festen Installation der Fahrbahn-Trennwand sollen nun auch die gelben Markierungen verschwinden – und das Tempolimit auf 100 erhöht werden!

Leser wunderte sich über dauerhafte gelbe Baustellen-Markierungen

„Ich hatte mich gewundert, dass dieser Autobahnabschnitt immer noch mit gelben Baustellen-Fahrbahnmarkierungen und der Beschränkung auf 80 Stundenkilometer versehen war“, schilderte ein Leser, der namentlich nicht genannt werden möchte. Also habe er bei der Straßenbehörde in Wolfenbüttel angerufen und nachgefragt.

Dort bekam der Wolfsburger die Auskunft, dass der umgestaltete Abschnitt der A 39 von der Braunschweiger Autobahnpolizei beobachtet worden sei – und die sei mit der Verkehrssituation sehr zufrieden gewesen. Weshalb die deutliche Tempodrosselung entfallen soll und auch die gelben Markierungen entfernt werden sollen, erfuhr er. Demnach solle nur im Bereich der Einmündung des Zubringers von der Braunschweiger Straße auf die Autobahn am Mörser Knoten weiterhin ein Tempolimit von 80 gelten.

Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 fällt weg

Die Autobahnpolizei wollte sich auf Anfrage derzeit nicht zu ihrer Einschätzung der veränderten Verkehrssituation auf dem wichtigen Autobahnabschnitt äußern und verwies stattdessen an die Landesbehörde in Wolfenbüttel.

Und die bestätigte das, was die Recherchen unseres Lesers ergeben hatten: „Die gelben Markierungen werden durch reguläre weiße ersetzt“, kündigte Bau-Fachbereichsleiter Heiko Lange von der Landesbehörde an. „Und die Geschwindigkeitsbeschränkung setzen wir hoch von 80 auf 100.“

Autobahn-Provisorium hat sich laut Landesbehörde bewährt

Die geplanten Veränderungen betreffen ausschließlich die Autobahn-Richtungsfahrbahn Süden, also in Richtung Königslutter-Kreuz. „Das Ganze soll bis Ende Oktober voraussichtlich unter Vollsperrung an einem Wochenende passieren“, berichtete der Straßenbau-Bereichsleiter. Ein genauer Termin für die Aktion stehe aber noch nicht fest.

Lange sagte abschließend: „Die Maßnahme läuft in Abstimmung mit der Polizei. Wir sind gemeinsam zu der Erkenntnis gekommen, dass sich das Provisorium bewährt hat.“

Wie alles anfing

Rückblick: 2016 hatte die Landesbehörde am Mörser Knoten in Fahrtrichtung Süden zunächst die Autobahnabfahrt nach Ehmen, Mörse und Hattorf gesperrt. Nur noch der Verkehr, der von der Braunschweiger Straße über den Zubringer kommt, darf seither dort abfahren. Um das sicherzustellen, wurden provisorisch Fahrbahnteiler montiert, die inzwischen dauerhaft stehen.

2018 wurde dann der rund 1,8 Kilometer lange Verflechtungsstreifen angelegt, damit sich der Autobahnverkehr, der am Mörser Knoten auf- und schon in Flechtorf wieder abfährt, gar nicht mehr auf den Hauptfahrstreifen der eigentlich zweispurigen A 39 einfädeln muss. Die Behörde erhoffte sich davon eine Verbesserung der Sicherheit und des Verkehrsflusses auf diesem viel befahrenen Autobahnabschnitt.

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