Fallersleben. Eigentlich sollte im Juni die 417. Auflage des Traditions-Events über die Bühne gehen. Doch nun ziehen die Veranstalter die Reißleine.

Das Schützenfest in Fallersleben findet in diesem Jahr nicht statt. Betrachtet man die schwierigen Rahmenbedingungen, handelt es sich bei der Absage, so die Veranstalter in einer Mitteilung, zwar um einen ärgerlichen Vorgang, aber im Vergleich eher um einen minderschwierigen Fall. „Das Fallersleber Schützenfest fand nach Ende des zweiten Weltkrieges jährlich ohne Ausnahme statt“ stellt Ortsbürgermeisterin Bärbel Weist fest. „Kein Jahr in meiner 40-jährigen Amtszeit verging bisher ohne Schützenfest“ sagt sie nachdenklich. Dreimal errang sie übrigens selbst die Königswürde, zuletzt im Jahr 2017.

2020 sollte das 417. Fallersleber Schützenfest gefeiert werden. Es gehört zu den ältesten Schützenfesten Norddeutschlands. Organisiert wird das Fest vom Fallersleber Ortsrat und der Stadtverwaltung über die Arbeitsgruppe Schützenfest. Neben der Ortsbürgermeisterin Bärbel Weist und dem Arbeitsgruppensprecher Eckhard Krebs und seiner Stellvertreterin Ulrike Köppe sind Vertreter aller Ortsratsfraktionen, der Leiter der Verwaltungsstelle Fallersleben Sascha Ehrhoff und seine Stellvertreterin Michaele Brinschwitz, der Oberst des USK Fallersleben Klaus Bosenius sowie der amtierend Volkskönig Detlev Moser in der Arbeitsgruppe dabei.

„Seit dem letzten Jahr haben wir intensiv wie lange nicht am Schützenfest gearbeitet, beraten und organisiert“ berichtet AG-Sprecher Eckhard Krebs. „Das Umfeld wird für solche Feste immer schwieriger, das gilt für die Sicherheitsauflagen aber auch für die finanziellen Rahmenbedingungen“ so Krebs weiter. „Das Schützenfest hätte zudem mit den Luftsprüngen am Schillerteich und dem Tag der offenen Tür für Mitarbeiter bei Volkswagen am gleichen Termin stattgefunden“ ergänzt seine Stellvertreterin Ulrike Köppe.

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Die Verwaltungsmitarbeiter haben sich alle Mühe bei der Organisation des Festes gegeben, unter anderem um ein attraktives Musikprogramm bieten zu können. „Das wird immer schwieriger, es gibt immer weniger Kapellen und Musikzüge“ bedauern Sascha Ehrhoff und Michaele Brinschwitz und hoffen die geknüpften Kontakte für 2021 nutzen zu können. Nun müssen von der Verwaltung aber erst einmal diverse Verträge für 2020/2021 angepasst werden. Eine weitere besondere Situation erlebt der amtierende Volkskönig Detlef Moser. Er wird durch den Ausfall des Schützenfestes 2020 Volkskönig bis 2021 bleiben. Es ist nicht bekannt, ob es das schon einmal gegeben hat. „Wie wir vom USK mit dem Thema Korpskönige umgehen, müssen wir erst noch beraten“ sagt USK-Oberst Klaus Bosenius. Wie ist das: Nichts ist in diesen Tage wie es einmal war… red

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