Wolfsburg. Dem Wolfsburger Schulelternratsvorsitzenden Alexander Paul bereitet vor der Wiedereröffnung der Schulen das Corona-Ansteckungsrisiko Sorge.

Nicht viel schlauer als zuvor fühlt sich der Vorsfelder Schulleiter Wolfgang Preuk, nachdem sich Ministerpräsident Stephan Weil am Mittwoch zu einer schrittweisen Wiedereröffnung der Schulen geäußert hat.

Am 27. April soll der Schulbetrieb demnach mit den Abschlussklassen langsam wieder losgehen. Preuk hat noch keine Ahnung, was das für sein Phoenix-Gymnasium bedeutet. Einen Abiturjahrgang gibt es wegen der Umstellung auf das Abitur nach 13 Jahren in diesem Jahr nicht.

Viele Fragezeichen setzt Preuk auch hinter die Idee, Klassen aufzuteilen, um die wegen des Coronavirus vorgeschriebenen Sicherheitsabstände wahren zu können. Die Klassen im Phoenix-Gymnasium seien sehr voll, und es herrsche erheblicher Lehrermangel. Egal, wie viel Geld jetzt zur Verfügung gestellt werde, es gebe keine Lehrer.

Vielleicht könne schichtweise unterrichtet werden, vielleicht könne man sich auf einige Fächer beschränken, sagt Preuk, der am Donnerstagmorgen darauf wartete, dass sich der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne äußert. Wichtig wäre aus Sicht des Schulleiters aus Vorsfelde auf jeden Fall, dass beim Wiederanlaufen des Schulbetriebs in jedem Raum Seife zur Verfügung steht und die Stadt Wolfsburg als Schulträger für einige häufigere Reinigung sorgt. „Die Schüler wollen alle wieder in die Schule“, so Preuk.

Der Wolfsburger Schulelternratsvorsitzende Alexander Paul hält es für eine gute Strategie, wenn zunächst nur die oberen Jahrgänge wieder zur Schule gehen. „Abschlüsse müssen erreicht werden“, sagt er, und eine Beschränkung auf die Abschlussjahrgänge bedeute eine überschaubarere Menge an Schülern.

Die wichtigsten Fragen sind für Paul jetzt, wie man die Sicherheitsabstände und eine gute Hygiene sicherstellen will und wie Covid-19-Erkrankungen rechtzeitig erkannt werden können, so dass erkrankte Schüler oder Lehrer niemanden anstecken. „In der Schule wäre das schon ein hohes Risiko“, gibt Alexander Paul zu bedenken. Kinder seien Multiplikatoren in ihren Familien und durchaus selbst gefährdet. „Auch unter jungen Leuten gibt es dramatische Krankheitsverläufe und Todesfälle.“

Monika Dittmer hat schon einen Plan für die Wiedereröffnung ihrer Schule erarbeitet. Ob er sich umsetzen lässt, weiß die Leiterin der Grundschule Fallersleben erst, wenn das Land eine neue Allgemeinverfügung veröffentlicht. Sie ist aber ziemlich sicher, dass es zunächst nur für die vierten Klassen wieder losgeht. Das wäre aus ihrer Sicht gut machbar: Ihre Schule habe genügend Räume, um in kleinen Gruppen die vorgeschriebenen Abstände einhalten zu können. Die Kinder seien bereits daran gewöhnt, ebenso wie an häufigeres Händewaschen. „Die Viertklässler sind auch auch schon sehr verantwortungsvoll“, sagt Dittmer.

Mit den Schülern, die länger zu Hause bleiben müssen, wollen die Fallersleber Lehrer auch weiterhin per E-Mail Kontakt halten und ihnen Aufgaben schicken. Dittmer freut sich trotzdem darauf, wenn sich die Klassenräume wieder mit Leben füllen: „Es ist ja so öde ohne Kinder in der Schule!“ Sie spricht sich für eine Lockerung der Zugangskriterien zur Notbetreuung aus.

Corona in Wolfsburg- Die Fakten auf einen Blick

corona in wolfsburg- die fakten auf einen blick Coronavirus in Niedersachsen- Alle Fakten auf einen Blick

coronavirus in niedersachsen- alle fakten auf einen blick Coronavirus in der Region – hier finden Sie alle Informationen