Wolfsburg. Freiwillige haben ihren Dienst im Hanns-Lilje-Heim angetreten. Engpässe gibt es beim Corona-Schutzmaterial. Die Testkapazitäten reichen nicht aus.

Wolfsburg gehört deutschlandweit zu den Kommunen mit den meisten Coronatoten. Laut Zahlen des Robert-Koch-Instituts vom Dienstagvormittag, 31. März, hatte Wolfsburg mehr als die Hälfte aller Todesfälle in Niedersachsen zu beklagen.

Am Nachmittag meldete die Stadt Wolfsburg den 19. Coronatoten, und die Diakonie teilte mit, das Hanns-Lilje-Heim verzeichne nun 18 Todesfälle. Verstorben ist ein 87-jähriger Mann. Einige andere Heimbewohner, die sich mit dem Virus angesteckt haben, befinden sich dagegen anscheinend auf dem Weg der Besserung. „Bei mindestens vier der infizierten Bewohnenden zeichnet sich ein Rückgang der Symptome ab“, berichtet Diakonie-Pressesprecherin Bettina Enßlen. „Einer dieser Bewohner saß heute Morgen im Bett und hat gesungen.“ Die Mitarbeiter erlebten solche kleinen Begebenheiten derzeit als großen Erfolg. Das Team wird seit Dienstag von Freiwilligen unterstützt, die sich bei der Stadt Wolfsburg für Einsätze gemeldet haben.

Testergebnisse des Wolfsburger Awo-Heims stehen noch aus

Das Awo-Seniorenheim Goethestraße wartet derweil auf die Corona-Testergebnisse von 60 Bewohnern und Mitarbeitern. In dem Altenheim in der Wolfsburger Innenstadt wurden nach einem ersten Corona-Todesfall die Senioren aus dem Wohnbereich des Verstorbenen sowie das dort eingesetzte Personal am Montag auf eine Infektion mit dem Virus getestet. „Wir hoffen, morgen alle Ergebnisse der 60 getesteten Personen zu bekommen“, so Falk Hensel, Geschäftsbereichsleiter im Awo-Bezirksverband Braunschweig.

Sorge bereitet der Diakonie, deren Vorstand Ralf-Werner Günther sich am Wochenanfang sehr über eine Spende von Schutzkleidung und Masken gefreut hatte, weiterhin ein sich abzeichnender Materialmangel. „Eine Großbestellung von Händedesinfektionsmittel ist nicht wie erwartet eingetroffen“, berichtet Enßlen. Vorübergehend könne sich die Diakonie mit Vorräten ihrer anderen Altenhilfe-Einrichtungen behelfen. Allein im Hanns-Lilje-Heim werden pro Tag 20 Liter Desinfektionsmittel benötigt.

Mangel herrscht auch an anderer Stelle. Oberbürgermeister Klaus Mohrs erklärte am Montag, dass die Kommune gerne mehr Corona-Tests vornehmen würde. Doch mangele es an Test-Sets und Laborkapazitäten. „Wir können nicht alle Altenheime durchtesten“, sagte Mohrs.

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