Wolfsburg. Zur Stunde endeten die Protestaktionen im Eingangsbereich der Autostadt ohne polizeiliches Einschreiten. Die Polizei zieht Bilanz.

Umweltaktivisten haben am Dienstagmittag einen Zug mit rund 200 Neufahrzeugen aus dem VW-Werk in Wolfsburg auf den Bahngleisen nahe Fallersleben gestoppt (wir berichteten). Bei der Aktion hatten sich Protestler an Gleisen festgekettet und von einer Mittellandkanalbrücke abgeseilt. Die am späten Nachmittag begonnene Räumung durch die Polizei wurde gegen Mitternacht beendet, wie die Polizei am Mittwochmittag mitteilte. Wenig später konnten die Gleise wieder freigegeben werden.

Bei 27 Aktivisten wurde die Identität festgestellt. Die Polizei schritt ein wegen des Verdachts auf gefährlichen Eingriff in den Schiffs- und Bahnverkehr. Während die Proteste auf den Gleisen anliefen, kam es parallel im Eingangsbereich der Autostadt zu Aktionen der Gruppe und zu einer Spontankundgebung in der Fußgängerzone der Wolfsburger Innenstadt.

Die Protestaktionen führten dazu, dass der Schiffsverkehr auf dem Mittellandkanal durch das Wasserschifffahrtsamt unterbunden werden musste und kein Zugverkehr auf das VW-Werkgelände stattfand.

Aufgrund des Verdachts von Straftaten forderte die Polizei die Aktivisten gegen 16.30 Uhr auf, ihren Protest zu beenden. Diesen mehrmaligen Aufforderungen kamen die Protestler nicht nach. Gegen 17 Uhr wurde zunächst mit der Räumung an der Mittallandkanalbrücke begonnen, um den Schiffsverkehr auf der Wasserstraße wieder zu ermöglichen. Danach wurden die Fesselungen der Aktivisten auf den Gleisen gelöst. In beiden Fällen kamen Spezialeinsatzkräfte zum Einsatz.

In einigen Fällen leisteten die Aktivisten lediglich passiven Widerstand, indem sie sich durch Einsatzkräfte wegtragen ließen.In der Nacht wurden die Personalien von 27 Aktivisten festgestellt. Zur Stunde endeten die Protestaktionen im Eingangsbereich der Autostadt ohne polizeiliches Einschreiten. Die Aktivisten haben das Gelände friedlich verlassen. red