Wolfenbüttel. Vor zwei Wochen brannten in der Nacht zu Samstag im Wolfenbütteler Stadtgebiet fünf Autos. Nun äußert sich die Staatsanwaltschaft.

Fünf Autos brannten in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar im Wolfenbütteler Stadtgebiet aus. Nun äußert sich die Braunschweiger Staatsanwaltschaft zu den Vorfällen: „Nach den derzeitigen Ermittlungen, die weiterhin andauern, wird von Brandstiftung ausgegangen“, teilt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit. Zeugenhinweise habe es bislang nicht gegeben.

Rückblick: So war die Lage nach den Autobränden

Immer wieder bleiben Passanten am völlig verkohlten Carport mit den beiden ausgebrannten Autos gegenüber dem Biomarkt an der Ecke Leopoldstraße/Leipziger Straße/Ferdinandstraße in Wolfenbüttel stehen. Ein Mann schüttelt seinen Kopf, dann zieht er sein Handy aus der Tasche und macht ein Foto von dem für Wolfenbüttel befremdlich wirkenden Szenario. Die beiden Autowracks gehören zu drei weiteren einer Brandserie. Die Fahrzeuge waren am Samstag in Wolfenbüttel in Flammen aufgegangen.

Blick auf die beiden ausgebrannten Autos im stark verkohlten Carport am Biomarkt an der Ecke Leopoldstraße/Leipziger Straße/Ferdinandstraße.
Blick auf die beiden ausgebrannten Autos im stark verkohlten Carport am Biomarkt an der Ecke Leopoldstraße/Leipziger Straße/Ferdinandstraße. © FMN | Stephanie Memmert

Die Brände wurden auch in den sozialen Netzwerken diskutiert, immer wieder mit der Frage: Hat denn niemand etwas gesehen? Der Weg vom Biomarkt zum Elmweg ist dank kurzer Verbindungswege auch zu Fuß schnell geschafft. Vom Elmweg über den Doktorkamp zur Straße An der Roten Schanze sind es laut dortigem Straßenschild nur 40 Meter. Und von dort aus ist es bis zur leerstehenden Gaststätte an der Ahlumer Straße auch nur ein Katzensprung.

An der roten Schanze steht dieses ausgebrannte Auto.
An der roten Schanze steht dieses ausgebrannte Auto. © FMN | Stephanie Memmert

Erst brennen zwei Autos im Carport am Biomarkt, dann wird ein Feuer am Elmweg gemeldet. Ein Auto steht in Vollbrand. Das Feuer greift auf eine danebenstehende Hecke über. Anschließend brennen zwei Autos am Straßenrand An der roten Schanze. Die Flammen der brennenden Autos beschädigen dort ein weiteres geparktes Fahrzeug. Das letzte Feuer wird an der Ahlumer Straße gemeldet. Dort brennt eine Leuchtreklame einer leerstehenden Gaststätte.

Brandserie in Wolfenbüttel.
Brandserie in Wolfenbüttel. © FMN | Jürgen Runo

In Wolfsburg gab es vor knapp zwei Jahren eine Brandserie, die aufgeklärt werden konnte. Der Täter stand aus diesem Grund im Herbst 2022 vor dem Braunschweiger Landgericht, nachdem es im Frühjahr desselben Jahres zu 15 Autobränden gekommen war. Mehrere Nächte hintereinander waren Feuerwehr und Polizei hier im Einsatz gewesen. Ein 19-jähriger Wolfsburger hatte die Brände eingeräumt. Er selbst sprach vor Gericht von einer Kurzschlussreaktion. Für die Brände verurteilte die Kammer den Wolfsburger schlussendlich zu einer Jugendstrafe von drei Jahren. „Brandstiftung in 15 Fällen in Tateinheit mit einer versuchten, schweren Brandstiftung“ lautete das Urteil damals.

Brandserie von Autos: Das geschah in Wolfsburg vor rund zwei Jahren

Der Wolfsburger hatte Öko-Grillanzünder und ein Feuerzeug gekauft. Zwei, drei Tage später hatte er das erste Auto angezündet. Noch in derselben Nacht hatte der 19-Jährige weitere Fahrzeuge in Brand gesetzt. Vier Nächte lang ging das in Wolfsburg so. Schließlich hatte er sich einer Freundin offenbart und sie gebeten, ihn anzuzeigen. Die Trennung von seiner Freundin habe ihm im Frühjahr 2022 den Boden unter den Füßen weggerissen, hieß es im Herbst 2022 unter anderem vor Gericht. Im Internet hatte der damals 19-Jährige zu Autobränden, aber auch zu den Konsequenzen recherchiert.

Ein sozialpsychiatrisches Gutachten wurde damals während des Prozesses unter Ausschluss der Öffentlichkeit verlesen. Hier sei der Schutz eines Heranwachsenden überaus wichtig, die Persönlichkeitsrechte stünden über denen der Öffentlichkeitsrechte, hatte die Verteidigerin diesen Schritt seinerzeit begründet.