Wolfenbüttel. Das Gitarrenduo „Opal Ocean“ gestaltet einen stimmungsvollen Auftakt am Lessingtheater. Die Freude über großes Publikum ist da.

In der romantischen Komödie „Can a song save your life“ gibt es eine Szene, in der das Verständnis des Protagonisten von Musik sehr deutlich wird. Er, ein alternder und abgehalfterter Musikproduzent, gespielt von Marc Ruffalo, sitzt mit einer jungen Künstlerin, die von der wunderschönen Kira Nightley verkörpert wird, nachts auf einem dieser typischen Plätze mitten in New York. Sie hören sich gemeinsam durch ihre Playlists in dieser Nacht, mit einem Doppelsteckerkopfhörer. Während die beiden versonnen Musik hörend dem nächtlichen Treiben zuschauen, formuliert der Musikproduzent gegenüber seiner Begleiterin treffend den Effekt, den Musik auf Menschen und Situationen haben kann: „Das liebe ich so an Musik. Die banalsten Szenen bekommen auf einmal so eine Bedeutung. Diese ganzen Banalitäten werden zu funkelnden leuchtenden Perlen durch die Musik.“

Internationale Künstler

Es lässt sich vermuten, dass beim Eröffnungskonzert des Wolfenbütteler Kultursommers 2022 viele Zuhörende solche oder zumindest ähnliche Gedanken umtrieben, als am Freitagabend das neuseeländische Gitarrenduo „Opal Ocean“ den Vorplatz des Lessingtheaters und somit auch die zahlreichen sich zu dem rhythmisch komplexen Spiel der Musik bewegenden Zuhörer vor der abendlichen Theaterkulisse in eine solche funkelnde und leuchtende Perle verwandelten. Lena Simon und Alexandra Hupp vom Kulturbüro der Stadt, die den Wolfenbütteler Kultursommer offiziell eröffneten, zeigten sich außerordentlich erfreut darüber, dass nach einer langen Zeit der begrenzten und doch eher intimen Veranstaltungen nun wieder Events dieses Größenformats mit internationalen Künstlern möglich sind.

Lesen Sie auch:

Kreis Wolfenbüttel- 83-Jähriger fährt mit 1,3 Promille Auto

Andre Volke und Henning Kramer helfen Menschen aus der Ukraine

Krankenwagen rollt nach Moldawien

Paris, Marseille, Wolfenbüttel – das Duo macht nicht nur geografisches sondern auch musikalisches Crossover. Mit temporeichen perkussiven Rhythmen und virtuosen Gitarrenmelodien spielen sich die beiden Künstler durch den Abend. Santana meets Black Sabath – zweistimmig miteinander oder alternierend – zupfend, streichend, den Klangkörper der Gitarre als Drum benutzend – lässt sich dieses Genre nicht ganz eindeutig bestimmen. Ob der Sound eher spanisch oder latein-amerikanisch ist, ist bis zum Schluss nicht ganz klar.

Fest steht allerdings, dass sich diese beiden Gitarrenvirtuosen mit ihren Songs sehr gut in dem Soundtrack eines Quentin Tarantino machen würden. Vielleicht geht das Trikolon beim nächsten Auftritt dann bereits Paris, Marseille, Hollywood.