Wolfenbüttel. Die Impfungen mit dem Impfstoff Astrazeneca für unter 61-Jährige werden ausgesetzt. Auch die große Neuerkeröder Impfaktion wird unterbrochen.

Das Impfzentrum im Landkreis Wolfenbüttel setzt entsprechend der Empfehlung der Stiko (Ständige Impfkommission) vorläufig die Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca für unter 61-Jährige aus. Das teilte Landkreissprecherin Lisa Burfeind am Mittwoch mit.

Astrazeneca-Impftermine im Impfzentrum Wolfenbüttel für unter 61-Jährige werden daher vorläufig verschoben. Die betroffenen Personen werden nach Angaben des Landkreises zeitnah durch die Terminvergabe des Landes über Ersatztermine informiert. Die bereits im April geplanten Zweitimpfungstermine mit Astrazeneca für unter 61-Jährige, werden automatisiert um drei Wochen verschoben. Die Stiko habe angekündigt, bis Ende April eine Empfehlung für die Zweitimpfungen auszusprechen. Impftermine mit Biontech- und Moderna-Impfstoff sind von den Verschiebungen nicht betroffen.

Neuerkeröder Impfaktion erneut gestoppt

Für die Impfungen von Mitarbeitenden einzelner Einrichtungen, die noch direkt über das Impfzentrum Termine erhalten haben, steht das Impfzentrum in Kontakt mit den Einrichtungsleitungen, um Termine zu verschieben und Lösungen zu finden. Betroffen ist auch die großangelegte Impfaktion des Inklusionsdorfes Neuerkerode. Mehr als 800 Neuerkeröder Bürger und Mitarbeitende sollten bis 9. April im Wolfenbütteler Impfzentrum an der Schweigerstraße mit Astrazeneca geimpft werden. Bis zu den Sommerferien sollten auch die Zweitimpfungen abgeschlossen sein.

Doch nun wird, nach dem ersten Astrazeneca-Stopp, schon zum zweiten Mal die Pausentaste gedrückt: „Die Enttäuschung ist riesengroß – wir sind zum zweiten Mal völlig aus dem Nichts aus der Impfbahn geworfen worden, für mich eine ernüchternde Bilanz. Diese Entscheidung wird den Impfprozess erneut um mehrere Wochen verzögern, was uns die Arbeit und das Leben in Neuerkerode wirklich erschwert. Die Einwilligungen, die uns bereits vorlagen, werden nun auch teilweise zurückgezogen, so dass wir an vielen Stellen wieder bei null anfangen müssen“, berichtet Marcus Eckhoff, Geschäftsführer Wohnen und Betreuen in der Evangelischen Stiftung Neuerkerode. „Wenn vor einer Impfung Aufklärungsgespräche und ggf. individuelle Risikoanalysen vonnöten wären, wäre das in unserer Situation, in der gesetzliche Betreuer:innen von Bürger:innen teilweise über ganz Deutschland verteilt leben, eine unglaubliche Herausforderung“, teilt der Leiter des Corona-Krisenstabes Wohnen und Betreuen, Angelo Nobile, mit.

Beschluss geht auf Stiko-Empfehlung zurück

Zum Hintergrund: Die Stiko hat am 30. März empfohlen die Impfungen mit Astrazeneca für unter 61-Jährige ab dem 31. März vorläufig auszusetzen, da weitere Untersuchungen im Zusammenhang mit Hirnvenen-Thrombosefällen bei Jüngeren nach Impfungen für notwendig erachtet werden.

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