Wolfenbüttel. Ein Patient führte Janina Neumann und Sven Scholz im Klinikum zusammen. Nun lernten sie auch ihren Sohn dort kennen – er wurde dort geboren.

Nirgendwo sonst verbringen wir so viel Zeit wie mit der Arbeit. Da ist es nicht verwunderlich, dass auch viele Beziehungen ihren Ursprung am Arbeitsplatz haben, schreibt das Städtische Klinikum Wolfenbüttel in einer Mitteilung. Im Fall von Janina Neumann und Sven Scholz spielte der Ort des ersten Kennenlernens nun abermals eine Rolle – Sohn Liam erblickte nämlich jüngst im Städtischen Klinikum Wolfenbüttel das Licht der Welt, schreibt das Klinikum.

Eine Wolfenbütteler Geburt unter Corona-Bedingungen

„Ich war unheimlich froh, dass Sven bei der Geburt dabei sein konnte“, wird Janina Neumann zitiert. Möglich machten dies zum einen der negative Antigenschnelltest und ein Kollege des DRK-Rettungssanitäters, der den Dienst kurzerhand übernahm. „Ich rechne es dem Klinikum hoch an, dass es dem Partner, also auch mir, möglich gemacht wird, die Geburt miterleben zu dürfen“, wird der 29-Jährige zitiert. In den frühen Morgenstunden des 23. Novembers konnten beide laut Mitteilung Söhnchen Liam – 51 Zentimeter groß und 3290 Gramm schwer - endlich in die Arme schließen.

Janina Neumann machte ihren Rettungssanitäter nervös

Das Klinikum spielte bereits beim ersten Kennenlernen der Eltern eine entscheidende Rolle: „Wir haben uns in der Zentralen Aufnahme kennengelernt. Ich habe einen Patienten eingeliefert und bei der Übergabe an Janina angefangen zu stottern“, erinnert sich Rettungssanitäter Sven laut Mitteilung. Beim späteren Treffen in einem Wolfenbütteler Park habe er seine Stimme jedoch wiedergefunden und die Dinge nahmen ihren Lauf.

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Diese Begegnung liegt zwei Jahre zurück. Dass beide am Ort des Kennenlernens den Weg ins Familienleben starten würden, lag auf der Hand, so die Mitteilung. „Ich fühle mich hier unglaublich wohl. Der Teamgedanke wird bei uns gelebt und ist nicht nur eine leere Worthülse. Die Kolleginnen und Kollegen haben sich wunderbar um uns gekümmert und sogar die Pflegeleitung kam zum Gratulieren vorbei“, berichtet die frischgebackene Mutter in der Mitteilung.

Dabei seien auch die momentanen Besuchseinschränkungen kein Problem. „Wir hatten viel Zeit, uns aufeinander einzustellen und kennenzulernen. Die Ruhe war auch dringend nötig. Vielleicht sollte der Besuch auch nach dem Ende der Pandemie für Mütter eingeschränkt bleiben“, schildert die 28-jährige Gesundheits- und Krankenpflegerin laut Klinikum ihre Eindrücke. Ruhig soll es nach dem Wunsch der Eltern nun auch in den kommenden Monaten weitergehen.