Wolfenbüttel. Die Leiter der Schulen in Stadt und Landkreis haben vom niedersächsischen Kultusministerium eine Checkliste als Hilfestellung bekommen.

Auf den Schreibtischen der meisten Schulleiter in Stadt und Landkreis lag am Freitagmorgen die am Vortag aus Hannover übermittelte Checkliste des Kultusministeriums als Hilfestellung für die Schulleitungen beim behutsamen Wiedereinstieg in den Schulalltag, der am 27. April mit den Abschlussklassen starten soll.

Aber schon beim Begriff Abschlussklassen gibt es zum Beispiel für Steffen Wünsch, Rektor der Erich-Kästner-Hauptschule in Wolfenbüttel, Klärungsbedarf. Zählen auch die Neuntklässler dazu, die eigentlich im nächsten Jahr die zehnte Klasse der Hauptschule besuchen wollen? Auf diese Frage erwartet er noch eine Antwort der Landesschulbehörde. Klar ist, dass ab 27. April die 56 Schüler der zehnten Klassen der Kästner-Hauptschule, aufgeteilt in zwei Gruppen, die zu unterschiedlichen Zeiten in der Schule unterrichtet werden, wieder zur Schule kommen müssen.

Wie der Unterricht dann genau mit welchen Lehrern ablaufen wird, wird derzeit in der Schulleitung geklärt. „Wir sind gerade dabei, den Leitfaden des Kultusministeriums auf unsere Schule zu übertragen“, berichtete Wünsch. Am Montag soll dann der Personalrat der Schule einbezogen werden und danach das gesamte Kollegium. Bis dahin erhofft sich Wünsch auch eine Aussage seiner vorgesetzten Behörde zu der Frage, ob auch die insgesamt 50 Schüler der neunten Klassen ab dem 27. April unterrichtet werden müssen.

In der benachbarten Leibniz-Realschule tagte am Freitagvormittag Realschuldirektorin Sabine Nolte mit ihrem Schulleitungsgremium. Auch sie müssen sich auf die Abschlussklassen vorbereiten, die ab 27. April in die Schule kommen werden.

Katrin Unger von der Henriette-Breymann-Gesamtschule hat zwar noch keinen Abiturjahrgang in diesem Jahr, aber dennoch gelten die zehnten Klassen und Teile der neunten Klassen der Integrierten Gesamtschule als Abschlussklassen, für die ab 27. April die Schule an der Ravensberger Straße laut Verordnung des Landes wieder geöffnet werden muss. „Wir haben ein großzügiges Gebäude und sind mit Hygienemitteln wie Desinfektionsspendern gut ausgerüstet“, blickte Unger optimistisch dem Schulstart entgegen. Nur Gesichtsmasken fehlten noch. Die Schule möchte, dass die Schüler nicht nur auf dem Schulweg und in den Pausen Masken tragen, sondern auch im Unterricht. „Zur Not werden wir in der Schule Stoffmasken selbst nähen“, hat Unger mit ihrem Kollegium vereinbart. Die 150 Schüler der zehnten Klassen sollen geteilt werden und im täglichen Wechsel die Schule aufsuchen. Für diese Schüler beginnen am 20. Mai mit Deutsch die ersten Abschlussprüfungen. Sorgen bereiten der Schulleiterin nur die meist überfüllten Schulbusse. Hier hofft sie, dass der Landkreis und die Busunternehmen gute Lösungen finden werden.

„Fein raus“ sind laut Studiendirektorin Ute Krause von der Großen Schule die Gymnasien in Wolfenbüttel. Wegen der Umstellung beziehungsweise Rückkehr vom Abitur nach acht auf neun Jahre, also von G 8 auf G 9, gibt es in diesem Jahr in den Gymnasien keine Abschlussklassen. Der Unterricht im Gymnasium im Schloss, im Theodor-Heuss-Gymnasium und in der Großen Schule beginnt somit für den zwölften Jahrgang erst am 11. Mai. Dann werden die 100 Zwölftklässler der Großen Schule in zwei Gruppen unterteilt. Die Gruppe A geht in der ersten Woche zur Schule, die Gruppe B in der zweiten Woche. Das sei unter den Gymnasien wegen der Kooperationskurse so abgesprochen worden, erklärte Krause.

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Dennoch müssen auch die Gymnasien einige Vorbereitungen treffen, denn ab Mittwoch, 22. April, müssen die Schulen ihren Schülern laut Kultusministerium verbindliche Online-Angebote mit Schulaufgaben unterbreiten. Die Schüler müssen ihre Lösungen auch an die Schulen zurücksenden. Benotet werden diese Arbeiten aber nicht.

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