Wolfenbüttel. Insgesamt 17 Radfahrer waren am Samstag mit Poolnudeln in Wolfenbüttel unterwegs, um Autofahrern den Abstand zu Radfahrern zu verdeutlichen.

Am Samstag, als der Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) strengere Regeln für Autofahrer ankündigte, damit die mehr Rücksicht auf Radfahrer nehmen, führte der heimische Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) ein besondere Aktion im Stadtgebiet durch. Insgesamt waren 17 Radfahrer mit insgesamt 11 Poolnudeln im Stadtgebiet unterwegs, um den Autofahrern zu verdeutlichen, mit welchem Abstand sie Radfahrer überholen müssen. Die beweglichen Kunststoffstangen wurden von den Teilnehmern auf der linken Seite der Räder so auf den Gepäckträgern angebracht, dass sie in den Verkehrsraum hineinragten. Verdeutlicht werden soll, mit welch großem Abstand Autofahrer die Radler überholen müssen.1, 5 Meter Sicherheitsabstand schreibt die Straßenverkehrsordnung vor, erklärte Thilo Neumann, Kreisvorsitzender des ADFC. Und er weiß als aktiver Radfahrer aus der Vergangenheit, dass diese Vorschrift oft nicht eingehalten wird. Als Beleg verweist er zudem auf den aktuellen Fahrradklimatest heran. Dort erhielt die Stadt beim Thema Fahren im Mischverkehr eine 4,2. Die Bewertung ist mit Schulnoten vergleichbar.

Wegen der großen Zahl an Teilnehmern war der ADFC am Samstag in zwei Gruppen gefahren. Dazu erklärte Neumann: „Es ging ja nicht darum, den Verkehr lahmzulegen, sondern auf die Problematik hinzuweisen und die Autofahrer für mehr Abstand zu sensibilisieren.“ Die Teilnehmer an dieser Aktion nutzten weitestgehend Straßen ohne Radweg, bei denen es häufig Probleme mit zu dichtem Überholen gibt etwa den Rosenwall, die Breite Herzogstraße, den Harztorwall, die Straße Kaltes Tal, die Dr.-Heinrich-Jasper-Straße, die Hauptstraße in Groß Stöckheim, die Lindener und die Salzdahlumer Straße. Es sei für alle Teilnehmenden ein größtenteils positives Erlebnis gewesen, lautete Neumanns Fazit nach der Aktion: „Es wurde mit deutlich mehr Abstand als sonst überholt, beziehungsweise nur überholt, wenn die Abstandsregeln dies zulassen. Wir haben von Radfahrenden und Fußgängern am Straßenrand viele positive Zurufe und „Daume-hoch“ erhalten.“ Die meisten Autofahrer hätten auch rücksichtsvoll gehandelt: „Es gab so gut wie kein Hupen und Meckern.“ nur sehr wenige Autofahrer hätten sich beim Überholen beziehungsweise beim Einscheren gegenüber dem Gegenverkehr beziehungsweise uns als Radfahrenden rücksichtslos und gefährdend verhalten, berichtet der ADFC-Vorsitzende, der ankündigte: „Diese Aktion werden wir sicherlich wiederholen.“