HBK-Professorin und Medien-Forscherin Heike Klippel ganz persönlich und ganz privat

Sie betrügt, wo sie kann. Kein Mittel ist ihr zu schade, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Lügen und Intrigen gehören zu ihren Geheimwaffen ... Keine Sorge, die Rede ist nicht von Prof. Heike Klippel. Vielmehr wird hier eine gewisse Tanja von Anstetten beschrieben – ein Charakter aus der Seifenoper "Verbotene Liebe". Was die beiden Frauen verbindet? Es ist der Fernseher.

Wenngleich sich die Professorin an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK) zur Zeit der Ausstrahlung noch im Dienst befindet, so entgeht ihr keine Sendung. Dank ihres Recorders.

Allerdings ist "Verbotene Liebe" nicht ihr einziges Steckenpferd. Heike Klippel hat schon früh ihr Interesse für Populärkultur entdeckt. So studierte die gebürtige Rheinländerin in Mainz und Frankfurt Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften. Mit besonderem Interesse hat sie außerdem die Philosophie-Vorlesungen besucht, denn "ich interessierte mich schon immer für Theorien".

Ein Pendlerleben ist für sie allerdings alles andere als bloße Theorie. Denn die in Frankfurt wohnhafte Mutter des siebenjährigen Carlos verbringt so manche Zeit im Zug. Klatsch-Zeitungen bieten ihr da die ideale Unterhaltung – neben dem Korrigieren von Hausarbeiten und Modulprüfungen. Neben "zeitfressenden" Tätigkeiten wie die der Administration, besteht ihr Aufgabenbereich an der HBK in erster Linie in Lehre und Forschung. Der Umzug nach Braunschweig ist für den Zeitpunkt von Carlos Wechsel auf das Gymnasium geplant.

Da ihr Ehemann berufsbedingt oft unterwegs ist, muss sie sich voll verantwortlich um ihren Sohn kümmern und den Familienalltag alleine organisieren. "Wichtig ist, dass wenigstens ein Eltern-Teil beim Kind ist".

Sich über wichtige Dinge des Lebens Gedanken zu machen oder ein gutes – auf jeden Fall aber unterhaltsames – Buch zu lesen, gehören zu den wenigen Aktivitäten, die sie sich in ihrer Freizeit gönnt. Zum Letzteren sei gesagt, dass "Sense and Sensibility" von Jane Austen oder englische Romane des 19. Jahrhunderts von Trollope, Wilkie Collins oder Margaret Oliphant zu ihren Favoriten zählen.

Während des Gesprächs wird eine Weisheit deutlich: "Man soll nicht immer tun, was andere von einem verlangen, sondern was man selbst für richtig hält. Ich habe es so gemacht. Ich hätte dafür auch bestraft werden können – wurde ich aber nicht." Mitarbeit: Stefan Gelhorn

Marius Diener (21) studiert im 2. Semester Medien- und Kunstwissenschaften. Dies ist sein erster Campus-Artikel.