Projekt im Rahmen des Studiums “Soziales Management“ an der Fachhochschule - In Kürze wird ihr Buch veröffentlicht

"Jojo und Max auf dem Weg iurum liberorum" – der Titel des Buches von Isabella Dörries und Sandra Grahn, Studentinnen an der Fachhochschule (FH) Braunschweig/Wolfenbüttel. Als Arbeit im Rahmen des Projektstudiums "Soziales Management" schrieben beide dieses Buch, das die UN-Kinderrechtskonvention Kindern näher bringen soll. Ein Verlag veröffentlicht es nun.

"Klar haben auch Kinder Rechte" – da sind sich wohl alle einig. 1989 wurde die Kinderrechtskonvention von der UN-Vollversammlung angenommen. Diese Übereinkunft hat die größte Akzeptanz aller UN-Konventionen. Mit Ausnahme von Somalia und den USA haben weltweit alle Länder die Kinderrechtskonvention ratifiziert.

Dort steht beispielsweise: Kinder haben das Recht, so gesund wie möglich zu leben (Artikel 24), ohne Gewalt erzogen zu werden (19), zu spielen und sich auszuruhen (31), zur Schule zu gehen und einen Beruf zu erlernen (28). Studenten im FH-Studiengang "Sozialwesen" müssen in ihrem 2. Studienabschnitt in einem Projekt mitarbeiten, in dem es um praxisorientiertes exemplarisches Lernen in einem ausgewählten Arbeitsfeld geht. "Wir kannten uns vorher nicht, aber Isabella und ich merkten schnell, dass wir die gleichen Interessenschwerpunkte im Studium hatten", erinnert sich Sandra Grahn.

Zusammen gründeten sie deshalb die Projektgruppe "Kinder-Wünsche - Kinder-Träume - Kinder-Rechte". Ihre Idee für die Projektarbeit: Ein Kinderbuch zu schreiben, in dem das Kinderleben heute, Anforderungen und Herausforderungen des Alltags von Kindern und Kinderrechte - das iurum liberorum - zusammenkommen sollten.

Was am Ende solcher Projekte herauskäme sei eigentlich zweitrangig, erklärt Professor Dr. Ludger Kohlhoff. "Viel wichtiger ist, dass die Studenten Praxiserfahrung sammeln. Management ist Entscheidungshandeln, und das lernt man in erster Linie durchs Tun", so Kohlhoff. Die Studenten sollen Strukturen mitgestalten und verändern können. Zunächst arbeiteten sich die Studentinnen in die Kinderrechtsthematik ein und fragten in Interviews nach, welche Kinderrechte denn Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen überhaupt bekannt waren. Danach wählten sie gemeinsam mit Kindern mögliche Themen aus: Integration Behinderter, Ausländische Kinder in Deutschland, Flüchtlingsthematik, Kinderarbeit.

Für die Gestaltung des Buches fragten Dörries und Grahn bei Kunstleistungskursen an. Das Interesse war groß. Die Wahl fiel auf die Abiturientin Gustel Barth vom Braunschweiger Wilhelm-Gymnasium, die das Kinderbuch mit Liebe zum Detail illustrierte.

Größte Schwierigkeit: Die Finanzierung. "Unsere Studenten sind ja Menschen, die vor allem anderen helfen wollen. Aber Sozialarbeit ist heutzutage ökonomisiert, deshalb müssen sie sich auch damit auseinandersetzen", stellt Kohlhoff fest.

Dorries und Grahn erstellten Kostenvoranschläge, recherchierten Förderungsbestimmungen, beantragten Gelder, suchten eine Druckerei und einen Verlag. Finanzielle Unterstützung in Höhe von 3600 Euro gab es schließlich durch das Deutschen Kinderhilfswerk.

In den nächsten Tagen erscheint nun das Buch in einer Erstauflage von 800 Exemplaren. "Eine sehr gelungenes Projekt" stellt Kohlhoff den Studentinnen ein gutes Zeugnis aus. Und deren Fazit? "Es gab viele Höhen und Tiefen. Aber das Buch nun in der Hand zu halten ist ein schöner Abschluss.".

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