Berlin/Wien. René Benko, Chef der insolventen Signa-Gruppe, hat Insolvenz angemeldet. Das hat sein Rechtsanwalt inzwischen offiziell bestätigt.

Die Pleite von René Benkos Signa-Gruppe sorgte für ein wirtschaftliches Beben in ganz Europa. Nun hat es offenbar auch den Gründer selbst erwischt: Wie Benkos Rechtsanwalt dem österreichischen „Standard“ bestätigte, hat der Immobilienmogul am Donnerstag Insolvenz angemeldet. Offenbar ist der ehemalige Milliardär zahlungsunfähig. Zuerst hatte die österreichische „Kronenzeitung“ darüber berichtet.

Konkret geht es laut der Zeitung bei der Insolvenz um Schulden von rund zwei Millionen Euro. Darüber hinaus habe Benko erforderliche Vermögenswerte nicht rechtzeitig nachweisen können. Er hatte sich dazu verpflichtet, bei der Sanierung seiner Signa Holding eigenes Geld einzusetzen, konnte dem aber letztendlich nicht nachkommen. Laut „Standard“ handelt es sich juristisch gesehen nicht direkt um eine Privatinsolvenz, weil für diese ein Bezirksgericht zuständig wäre. Dennoch ist möglich, dass Benko mit seinem Privatvermögen haften muss.

René Benko stellt Eigenantrag auf Insolvenz

Bereits Ende Januar hatte der österreichische Staat einen Insolvenzantrag gegen Benko gestellt. Jetzt erklärt dessen Rechtsanwalt, dass sein Klient einen „Eigenantrag“ gestellt habe, also selbst aktiv geworden sei. Den ursprünglichen Antrag hatte die Finanzprokuratur gestellt – eine Dienststelle, die dem österreichischen Finanzministerium unterstellt ist und den Staat bei entsprechenden Themen vor Gericht vertritt.

Schon am 13. Februar hatte vor dem Landgericht Innsbruck eine sogenannte Insolvenzeröffnungstagsatzung stattgefunden. Das Gericht verlangte nach der Verhandlung, bei der Benko nicht anwesend war, weitere Unterlagen und gab beiden Parteien dafür bis zum 5. März Zeit. Diese Deadline konnte die Seite des Unternehmers offenbar nicht einhalten.

Benkos Signa-Gruppe war auch in Deutschland weit verzweigt

Die deutsche Tochter von René Benkos Signa-Gruppe hatte schon im vergangenen November Insolvenz angemeldet. Der weit verzweigten Signa-Gruppe gehören auch die deutsche Kaufhauskette Galeria Kaufhof und 49,99 Prozent der KaDeWe-Gruppe, die im Januar dieses Jahres Insolvenz angemeldet hatte.