Braunschweig. Alexander von Preen, Präsident des Handelsverbands Deutschland, fordert daher: Alle Beteiligten müssen Innenstädte neu beleben.

Hoffnungsschimmer für den innerstädtischen Handel: Nach Angaben von Alexander von Preen, der sich unserer Zeitung zum Interview stellte, nehmen die Frequenz und die Verweildauer in den Innenstädten wieder zu. „Das Shopping erlebt nach Corona eine Renaissance. Es macht den Menschen wieder Spaß, in die Geschäfte zu gehen und Einkaufserlebnisse zu genießen. Es macht ihnen Spaß, Dinge anzufassen, sich beraten zu lassen, sich inspirieren zu lassen - das funktioniert so nur in den Geschäften“, sagte der Präsident des Handelsverbands Deutschland im Interview mit unserer Zeitung. Diesen Trend müssten Handel, Vermieter und Kommunen nutzen, um die Innenstädte wieder stärker zu beleben.

„Gerade junge Leute wollen wieder in den Innenstädten wohnen. Sie wollen in der Stadt Kultur erleben. Sie wollen in der Stadt einkaufen“, sagte von Preen im Interview. Voraussetzung für eine Belebung sei ein „Gesamtkonzept mit vielen Stellschrauben für die Belebung der Innenstädte“. „Der zentrale Punkt ist aber die Abwechselung. Es braucht einen gelungenen Branchen- und Funktionsmix“, so von Preen.

Shopping und Handel nach Corona: Handelsverband-Präsident will auch Handwerk wieder in Innenstädten

Innenstädte müssten Raum geben zum Leben, Arbeiten, Einkaufen. Städtische Verwaltungen sollten daher ihre Dienstleistungen auch in Fußgängerzonen anbieten. „Auch das Handwerk sollte wieder in die Innenstädte. Die Städte in Deutschland sind Kulturgut. Die Menschen beobachten die Entwicklung der Städte sehr genau. Sie sind für eine Belebung sehr dankbar“, sagte er.

Insbesondere für den inhabergeführten Einzelhandel seien die in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Mieten problematisch. Händler und Vermieter sollten sich daher zusammensetzen, um Lösungen zu finden. „Ein Modell könnte die Kombination aus Basismiete und einer erfolgsabhängigen Restmiete sein. Ein Vorteil für den Vermieter wäre, dass er seine Fläche nachhaltig ohne ständige Fluktuation vermieten könnte“, erklärte von Preen.

Handelsverband-Präsident von Preen fordert: „Städte sollten investieren“

Von Preen begrüßte, dass die Bundesregierung die Mittel für die Städtebauförderung nicht kürze. „Es ist eine Riesen-Chance für die Städte, diese Mittel abzurufen und sie zu investieren“, sagte er und übte Kritik an der eigenen Branche: „Es wurde zu viele Jahre zu wenig in die Attraktivität investiert.“